igo Stuttgart – Nachdem in Baden-Württemberg zuletzt die Volksbank Stuttgart die Konsolidierung im genossenschaftlichen Finanzsektor durch Fusionen vorangetrieben hat, stehen nun zwei weitere Institute aus dem Bundesland vor dem Zusammenschluss. Die Vorstände der Vereinigten Volksbank Sindelfingen und der Volksbank Reutlingen haben Sondierungsgespräche begonnen, wie beide Häuser mitteilen.”Wir wollen rechtzeitig die Weichen stellen, um in Zukunft die Marktpotenziale in unserem Geschäftsgebiet noch besser auszuschöpfen”, sagte Josef Schuler, Vorstandschef der Volksbank Reutlingen, die derzeit mit einer Klage des Verbraucherschutzes wegen eines Preisaushangs bezüglich Negativzinsen konfrontiert ist (vgl. BZ vom 19. Juli). Verlaufen die Gespräche erfolgreich, sollen die Vertreterversammlungen im Mai und Juni 2018 über die Fusion entscheiden. Beide Institute weisen zusammen eine Bilanzsumme von 4 Mrd. Euro auf, wobei die Vereinigte Volksbank mit 2,7 Mrd. Euro doppelt so groß ist wie Reutlingen. Zum Vergleich: Die Volksbank Stuttgart wird nach der Fusion mit der Volksbank Göppingen und einer Bilanzsumme von 8,7 Mrd. Euro auf Platz acht der Geno-Banken in Deutschland rangieren (vgl. BZ vom 22. Juli).Die Volksbank Sindelfingen, die 2016 wieder von einer AG in ein genossenschaftliches Institut umgewandelt wurde, erzielte 2016 bei rückläufigen Zins- und Provisionsüberschüssen und einem gestiegenen Einlagen- und Kreditvolumen einen Bilanzgewinn von 2,6 Mill. Euro nach zuvor 2,7 Mill. Euro. Die Volksbank Reutlingen hielt den Bilanzgewinn mit 1,9 Mill. Euro stabil, Zins- und Provisionsergebnis waren bei einem gestiegenen Einlagen- und Kreditgeschäft rückläufig.Die Geschäftsgebiete der Banken mit insgesamt 52 Filialen grenzen aneinander an, überschneiden sich aber nicht. In der Regel schließen Volksbanken fusionsbedingte Kündigung aus und versuchen, ihren Personalbestand durch Altersteilzeit und ähnliche Instrumente anzupassen.