Wenn Mitarbeiter Klopapier, Topfpflanzen oder Ladegeräte stehlen, ist das eine Sache, die vielerorts einfach hingenommen wird. Wenn sie dagegen ihr Geschäft nicht an den dafür vorgesehenen Orten verrichten und das Reinigungs- und Catering-Personal wüst beschimpfen, kann das Management nicht länger zusehen. Und so wandte sich Georgina Philippou, die als Chief Operating Officer bei der Londoner Finanzaufsicht FCA das Tagesgeschäft führt, in einer Hausmitteilung an ihre Angestellten. Sie ließ dabei nichts aus, weder die Männer, die im Herrenklo auf den Boden pinkeln, noch diejenigen, die in der Kabine statt ins Töpfchen auf den Boden machen. Offenbar gehört korrektes Toilettenverhalten nicht zu den Einstellungsvoraussetzungen der Behörde, die vielen als Sprungbrett ins Investment Banking dient. Auch leere Pullen im Hygienemüll deuten auf ein eher problematisches Verhältnis zur Arbeit hin. Aber vielleicht ist das alles auch – entgegen allen Beteuerungen aus der Branche, die Kultur habe sich nachhaltig geändert – viel normaler, als man so denkt.hip