WERTBERICHTIGT

Von 6 auf 25

Börsen-Zeitung, 19.11.2019 Dass die deutschen Banken vom Freibetrag für den negativen Einlagensatz der Europäischen Zentralbank (EZB) besonders stark profitieren, darf nicht verwundern. Schließlich haben negative Zinsen diesen Instituten...

Von 6 auf 25

Dass die deutschen Banken vom Freibetrag für den negativen Einlagensatz der Europäischen Zentralbank (EZB) besonders stark profitieren, darf nicht verwundern. Schließlich haben negative Zinsen diesen Instituten überdurchschnittlich heftig zugesetzt, da die Häuser in der Bundesrepublik generell so viel Liquidität horten wie kaum irgendwo sonst in Europa. Die Dimension ist dennoch interessant: Stimmen Schätzungen, denen zufolge gut ein Viertel der europaweiten Erleichterung durch den EZB-Staffelzins allein deutschen Adressen zugutekommt, wirkt der Freibetrag beinahe wie eine Beruhigungspille für die bundesdeutsche Branche. Deren Belastung hat der Staffelzins laut Bankenverband bereits um 1,1 Mrd. auf 1,9 Mrd. reduziert; im Markt wird schon die Erwartung geäußert, dass die EZB den Freibetrag vom Sechsfachen der Mindestreserve aufstocken wird. Der Bankenverband ist auf den Geschmack gekommen und bringt den Faktor 25 ins Spiel, was die Effekte des negativen Einlagezinses nivellieren dürfte. So ließe es sich wohl leben in der Negativzinsära. bn