Retail Banking

Vor allem Jüngere sind auf Nachhaltigkeit bedacht

Etwa jeder fünfte Deutsche wählt Finanzdienstleistungen auch danach aus, wie es ein Institut mit der Nachhaltigkeit hält. Bereit, mehr dafür zu bezahlen, ist davon aber nur noch rund die Hälfte.

Vor allem Jüngere sind auf Nachhaltigkeit bedacht

fir Frankfurt

Jeder fünfte Verbraucher hierzulande achtet beim Erwerb von Finanzdienstleistungen auf die Nachhaltigkeit der anbietenden Bank oder Sparkasse. Allerdings zeigt sich davon wiederum nur die Hälfte bereit, auch mehr zu zahlen (siehe Grafik). Insgesamt würde demnach nur jeder zehnte Verbraucher mehr Geld für Finanzdienstleistungen ausgeben, wenn das entsprechende Institut besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legt. Das zeigt eine Marktstudie des Bankenfachverbandes, für die das Marktforschungsinstitut Ipsos im Juli an die 1900 er­wachsene Verbraucher aus Deutschland befragt hat.

Gerade Jüngere achten bei Finanzdienstleistungen mehr auf Nachhaltigkeit. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen treffe dies mittlerweile auf ein Drittel der Befragten zu – so viel wie derzeit in keiner anderen Altersklasse. Diese Tendenz hat in diesem Jahr nochmals an Fahrt gewonnen, denn 2020 behaupteten dies noch 23% der 18- bis 24-Jährigen von sich. Hatte im vergangenen Jahr jeder Dritte der über 60-Jährigen angegeben, auf die Nachhaltigkeit der jeweiligen Bank zu achten, so ist dieser Anteil auf 25% geschrumpft. Von allen Befragten ist der Anteil binnen eines Jahres leicht zurückgegangen – von 23% auf 21%. Dieser Anteil ist weitgehend unabhängig vom Haushaltsnettoeinkommen. Dies sagen 23% jener Vertreter von Privathaushalten, die weniger als 1500 Euro zur Verfügung haben, und 21% derjenigen mit mehr als 3500 Euro. In den Einkommensgruppen dazwischen liegt der Anteil ebenfalls bei einem Fünftel.

37% der Bürger würden laut Umfrage größere Anschaffungen eines nachhaltig hergestellten bzw. energieeffizienten Produkts eher in Betracht ziehen, wenn sie dafür eine passende Finanzierung angeboten bekämen, befindet der Bankenfachverband, der die Interessen der überwiegend Konsum- und Auto finanzierenden Kreditbanken in Deutschland vertritt.

Die Studie zeigt auch, dass unter den 32% der Bürger, die Finanzierungen für Konsumzwecke nutzen, der Ratenkredit die häufigste Finanzierungsform ist. Mehr als die Hälfte der Kreditnehmer greift auf eine Finanzierung zurück. 22% haben zwei Kredite aufgenommen, 11% drei und 12% vier oder mehr Finanzierungen. Zurückzuzahlen sind im Schnitt insgesamt noch 12100 Euro pro Haushalt und damit 800 Euro mehr als im Jahr zuvor. Die Gesamthöhe der monatlichen Ratenzahlungen beläuft sich auf durchschnittlich 320 Euro.

Jeder Zweite kauft ein Auto

Mehr als die Hälfte aller finanzierenden Haushalte nutzt einen Konsumentenratenkredit zur Anschaffung eines Autos, geht aus der Studie hervor. Auf Neu- und Gebrauchtwagen mit Verbrennungsmotoren entfallen dabei zusammen 51%. Hinzu kommt noch ein Anteil von 5% für Fahrzeuge mit Hybrid- oder Elektroantrieb. 14% nutzen günstigere Kreditkonditionen, um mit einem Ratenkredit einen anderen abzulösen, 11% gleichen damit einen teureren Dispokredit aus; 13% schaffen sich Möbel oder Küche an. 2% geben an, sich einen größeren Urlaub zu gönnen.