Vorsicht prägt Börsendebüt der spanischen Unicaja

Angebot zweifach überzeichnet - 1,10 Euro je Aktie

Vorsicht prägt Börsendebüt der spanischen Unicaja

ths Madrid – Unicaja, mit einer Bilanzsumme von 57 Mrd. Euro siebtgrößte Bank Spaniens, feiert am heutigen Freitag ihr Debüt an der Madrider Börse. Es ist das erste spanische Kreditinstitut, das sich seit dem verunglückten IPO von Bankia im Jahr 2011 auf das Parkett wagt. Der Ausgabepreis der Aktien liegt mit 1,10 Euro am unteren Ende der Preisspanne, die bis 1,40 Euro ging. Damit wird Unicaja mit 1,7 Mrd. Euro bewertet.Die Vorsicht beim Preis scheint aufgrund der jüngsten Ereignisse in der Bankbranche geboten. Das Geldinstitut mit Sitz in Málaga, das aus dem Zusammenschluss mehrerer Sparkassen entstanden war, hatte Anfang Juni den Börsengang offiziell angekündigt. Doch wenige Tage darauf wurde der angeschlagene Banco Popular von den europäischen Aufsichtsbehörden abgewickelt und an Santander verkauft. Daraufhin rutschte der Kurs von Liberbank, einem kleinen Geldinstitut, in den Keller, bis die Börsenaufsicht CNMV die Leerverkäufe dieser Titel für einen Monat verbot. Am Dienstag dann wurde die Übernahme von Banco Mare Nostrum durch die ebenfalls verstaatlichte Bankia bekannt, wobei der Kaufpreis deutlich geringer ausfiel als zuvor erwartet.Trotz der widrigen Umstände war das Angebot von Unicaja, das sich ausschließlich an institutionelle Anleger richtete, zweifach überzeichnet. Mit den fast 700 Mill. Euro, die durch die Veräußerung von 40,4 % des Kapitals eingenommen werden, plant das Kreditinstitut unter anderem die Staatshilfen zurückzuzahlen. Als eine der wenigen Sparkassen musste Unicaja im Zuge der Finanzkrise selbst zwar keine Unterstützung in Anspruch nehmen. Doch kauften die Andalusier 2014 die ehemalige Sparkasse España Duero aus Nordkastilien, welche ihrerseits Hilfen erhalten hatte.Die Stiftung von Unicaja bleibt Hauptaktionär der Bank, doch ihr Anteil fällt von 87 % auf knapp unter 50 %. Das entspricht den Vorgaben aus Brüssel, wonach die Stiftungen keine Kontrollmehrheit an den früheren Sparkassen haben dürfen.