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Vorstand Ralf Woitschig verlässt die BayernLB

jh - Während sich das Management und die Gesellschafter über die künftige Strategie der BayernLB Gedanken machen, hat sich Vorstand Ralf Woitschig entschieden, die Landesbank in München zu verlassen. Er werde seinen Ende September dieses Jahres...

Vorstand Ralf Woitschig verlässt die BayernLB

jh – Während sich das Management und die Gesellschafter über die künftige Strategie der BayernLB Gedanken machen, hat sich Vorstand Ralf Woitschig entschieden, die Landesbank in München zu verlassen. Er werde seinen Ende September dieses Jahres auslaufenden Vertrag nicht verlängern, kündigte Woitschig in einer E-Mail an seine Mitarbeiter an. Er ist seit seinem Wechsel im Herbst 2014 von der Commerzbank zur BayernLB für das Kapitalmarktgeschäft zuständig. Ein Sprecher der BayernLB bestätigte, der Aufsichtsrat und Woitschig hätten sich im Einvernehmen darauf verständigt, den Vertrag nicht zu verlängern. Ob der Posten wieder besetzt werde, stehe noch nicht fest. Bisher besteht der Vorstand aus fünf Mitgliedern.Woitschig, Jahrgang 1967, begründet seine Entscheidung “vor dem Hintergrund einer ergebnisoffenen Diskussion um die künftige Positionierung der Bank und der Rolle von Markets in der Zusammenarbeit mit den Kundengeschäftsfeldern”. Daraus abzuleiten, das Kapitalmarkt- und das Firmenkundengeschäft würden zusammengelegt, wäre verfrüht. Wie es in München heißt, reichen die Überlegungen zur Strategie der BayernLB noch nicht über die Analyse des Ist-Zustands hinaus. Berater unterstützen die Bank dabei. Dass das Kapitalmarkt- und das Firmenkundensegment verkleinert werden könnten, ist bisher nur ein Gerücht.Aufs Karussell der Spekulationen kamen vor wenigen Tagen auch Gedanken der Landesregierung, den Anteil des Freistaats von 75 % zu verkaufen (vgl. BZ vom 13. April). Dazu sagte Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) der “Süddeutschen Zeitung”: “Wir sind von solchen Überlegungen noch weit entfernt.” Der Freistaat überlege sich nicht jeden Tag, ob er die BayernLB brauche. Der Minister beteuerte aber, er werde sich jeden Vorschlag genau anschauen. Fürackers Pressestelle hatte auf eine Bitte der Börsen-Zeitung um eine Stellungnahme nicht reagiert.Woitschigs Abgang hat mit dem künftigen Vorstandsvorsitzenden Stephan Winkelmeier zumindest auf den ersten Blick nichts zu tun. Beide haben bisher nicht zusammengearbeitet: Winkelmeier hatte den Vorstand der BayernLB Anfang 2014 verlassen, Woitschig war im Oktober desselben Jahres gekommen. Winkelmeier soll spätestens am 1. August Vorstandsvorsitzender der Landesbank werden. Zurück ins Rhein-Main-GebietDer Wirtschaftsingenieur Woitschig kündigte an, ins Rhein-Main-Gebiet zurückzukehren, wo seine Familie lebt. Dort will er sich eine neue berufliche Aufgabe suchen. Nach ersten Stationen in der Deutschen Bank (1993 bis 2005) und der WestLB war er von 2007 bis 2014 für die Commerzbank tätig gewesen, unter anderem als Bereichsvorstand Public Finance.