Genossenschaftsbank

VR-Bank Westmünsterland lässt sich nicht Bange machen

Die VR-Bank Westmünsterland zeigt sich für das laufende Jahr optimistisch. Im abgelaufenen Turnus hat die Genossenschaftsbank ihr Teilergebnis stabil gehalten.

VR-Bank Westmünsterland lässt sich nicht Bange machen

ab Köln – Die VR-Bank Westmünsterland ist gut durch das vom Ukraine-Krieg gekennzeichnete Geschäftsjahr gesteuert. Mit etwa 25 Mill. Euro belaufe sich das Ergebnis vor Bewertung auf Vorjahresniveau, sagte Vorstandschef Carsten Düerkop im Pressegespräch. Natürlich mussten auch die Münsteraner Wertkorrekturen auf ihre Eigenanlagen vornehmen. Doch geht der Vorstand davon aus, diese in den Folgejahren wieder aufholen zu können. Auf die Depot-A-Anlagen, deren Volumen Düerkop nicht bezifferte, seien 3 % abgeschrieben worden. Die Wertkorrektur sei geringer als die operativ verdienten 25 Mill. Euro, betonte der Vorstandschef. Im Kreditgeschäft habe die Risikovorsorge sogar unter den Erwartungen gelegen, führte Vorstandsmitglied Matthias Entrup aus.

Wenngleich die geänderten Rahmenbedingungen in der zweiten Jahreshälfte zu einem Rückgang in der Baufinanzierung führten, sei dieses Geschäft keineswegs zum Erliegen gekommen. Statt in Neubauvorhaben sei vermehrt in energetische Sanierung und Modernisierung bestehender Immobilien investiert worden. Dadurch ist das Baukreditvolumen zurückgegangen, die Kreditanträge für Baufinanzierungsvorhaben bewegten sich mit mehr als 3 100 Stück jedoch nahezu auf Vorjahresniveau, wie Entrup ausführte.

Insgesamt legte die Genossenschaftsbank 633 Mill. Euro an neuen Krediten heraus. Mit 3,3 Mrd. Euro lag der Kreditbestand um 6,1 % über dem Vorjahreswert. Dabei wuchs auch der Bestand an Förderkrediten um 37 Mill. auf 813 Mill. Euro. Wenngleich die Aussichten mit hoher Unsicherheit behaftet seien, erwartet die Volksbank im Firmenkundengeschäft keinen Rückgang in der Kreditnachfrage. Die Unternehmen investierten weiterhin in Produktivitätsverbesserungen und Energieeffizienz. Anzeichen für eine Kreditklemme, wie sie am Vortag eine Umfrage des Ifo-Instituts zutage förderte, kann die VR-Bank nicht ausmachen. „Wir sehen nicht, dass die Kreditkonditionen prohibitiv sind“, sagte Entrup. Einschränkungen werde es allenfalls im Immobiliensektor aufgrund des veränderten Zinsumfelds geben.

Trotz der von 15% auf 10% gesunkenen Sparquote wuchsen die Kundeneinlagen um 6,5% auf 2,1 Mrd. Euro, inklusive Wertpapiergeschäft summierten sich die Geldanlagen der Kunden auf 3,6 Mrd. Euro.

Düerkop zeigte sich offen für weitere Konsolidierungsschritte in der Region. Gespräche würden derzeit aber keine geführt. Zu Beginn jedweder Fusionsanläufe sei die Frage zu beantworten, was sich dadurch für die Kunden und Mitglieder verbessere. „Wenn es darauf eine sinnvolle Antwort gibt, werden auch Gespräche geführt“, beschied Düerkop. Im Herbst 2021 war der Zusammenschluss mit der Volksbank Bocholt an der Zustimmung des Fusionspartners gescheitert.