igo Stuttgart – Der Finanzdienstleister Wüstenrot & Württembergische (W & W) hat sein Halbjahresergebnis dank geringer Unwetterschäden in der Versicherungssparte deutlich gesteigert. Der Gewinn kletterte um 28 % auf 155 Mill. Euro. Auf Jahressicht will der Konzern das Vorjahresergebnis von 235 Mill. Euro “erkennbar” übertreffen.In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 4,6 % auf 1,1 Mrd. Euro. Das Neugeschäft wuchs um 17 % auf 140,5 Mill. Euro. Die Schaden-Kosten-Quote ging von 90 % auf 86,2 % zurück, was der Konzern auf seine risikobewusste Zeichnungspolitik und vor allem geringe Elementarschäden zurückführt. Das Segment steigerte sein Nettoergebnis deutlich von 56 Mill. Euro auf 96 Mill. Euro.In der Lebensversicherung gingen die gebuchten Bruttobeiträge dagegen um 12,3 % auf 951 Mill. Euro zurück, da der Konzern dem Branchentrend folgend sein Einmalbeitragsgeschäft zurückfährt. In der Krankenversicherung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge zwar um gut 8 % auf 115 Mill. Euro, dennoch sank das Ergebnis der Personenversicherung von 18,1 Mill. Euro im Vorjahr auf 16,4 Mill. Euro.Auch im Bauspargeschäft verzeichnete W & W einen Rückgang. Das Nettoneugeschäft ging um knapp 5 % auf 5,8 Mrd. Euro zurück, entwickelte sich damit jedoch besser als der Markt. Das Bruttoneugeschäft nach Bausparsumme lag mit 7 Mrd. Euro unter den 7,6 Mrd. Euro des Vorjahres. Damals hatte ein Tarifwechsel für einen Nachfrageschub gesorgt. Zwar stieg das Neugeschäft in der Baufinanzierung um 8,2 % auf 2,8 Mrd. Euro. Das Segmentergebnis ging dennoch deutlich von 33 Mill. Euro auf 27,4 Mill. Euro zurück. Der Konzern hatte im ersten Quartal das Bauspargeschäft von der zum Verkauf stehenden Wüstenrot Bank auf die Bausparkasse übertragen, was Vorstandschef Jürgen Junker zufolge positive Effekte zeigt.Mit Blick auf die Wüstenrot Bank befindet sich der Konzern in Gesprächen mit Interessenten, die sich die Bank derzeit im Rahmen der Due Diligence anschauen. Eine Entscheidung unter der Handvoll Interessenten, zu denen die Finanzinvestoren Apollo und Cerberus gehören, ist nach Informationen der Börsen-Zeitung noch nicht gefallen.Trennen wird sich W & W aber von der Digital GmbH, einem 2015 gegründeten Joint Venture mit der Digitalisierungsberatung Etventure, die Medienberichten zufolge vom Wirtschaftsprüfungskonzern EY übernommen wird. W & W will sich nun auf den Finanzassistenten Treefin, an dem der Konzern im Januar 75 % erwarb, die geplante eigenständige Digitalmarke sowie die Plattform Wohnen, auf der W & W mit Pflegediensten und Handwerkern kooperieren will, konzentrieren.