US-BANKEN

Wall Street kämpft um Hoheit über Marktdaten

Betreiber der Nyse sorgt bei Instituten für Unmut

Wall Street kämpft um Hoheit über Marktdaten

sp New York – Das Geschäft mit Big Data gewinnt auch für Banken und Börsenbetreiber an Bedeutung. An der Wall Street lässt sich das daran ablesen, dass sich Institute und Betreiber der Handelsplattformen immer öfter wegen der Hoheit über Marktdaten in den Haaren liegen. Intercontinental Exchange, der Eigentümer der Nyse, hat in die Verträge mit ihren Partnern jetzt neue Formulierungen eingebracht, die dem Börsenbetreiber das Eigentum an den von Marktteilnehmern zugelieferten Marktdaten zusprechen, wie das “Wall Street Journal” berichtet. Das missfällt Adressen wie J.P. Morgan Chase, Citigroup und Goldman Sachs, aber auch Betreibern von elektronischen Handelsplattformen wie Virtu Financial oder KCG Holdings, die sich gerade in Gesprächen über einen Zusammenschluss befinden. Hinter den Kulissen machen sie gegen den Übergriff des Börsenbetreibers auf die von ihnen zur Verfügung gestellten Daten mobil, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Insider.Der Ärger über das neue “Nyse Master User Agreement” rührt wohl auch daher, dass die Marktakteure für Datenprodukte der Börsenbetreiber, die aus dem Markt gelieferte Daten aggregieren und die so geschnürten Produkte verkaufen, nach eigener Einschätzung schon jetzt geschröpft werden. “Es würde jedem schwerfallen, eine andere Branche zu finden, in der eine mit einer staatlichen Lizenz ausgestattete Instanz das geistige Eigentum der Marktakteure abgreifen und ihnen dieses Eigentum später mit einem willkürlich hohen Aufschlag wieder verkaufen kann”, sagte Virtu-Chef Doug Cifu der Zeitung.