ak Köln – Vor dem Landgericht Bonn startet bereits in der kommenden Woche ein weiterer Strafprozess wegen Steuerhinterziehung durch Cum-ex-Geschäfte. Vom kommenden Dienstag an soll sich der ehemalige Generalbevollmächtigte Christian S. von M.M. Warburg vor der 12. Strafkammer verantworten. Sein Verfahren sei coronabedingt abgetrennt worden, damit Abstände eingehalten werden könnten und die Zahl der Beteiligten am Prozess begrenzt bleibe, teilte eine Sprecherin des Gerichts mit. Die Staatsanwaltschaft Köln hatte im Juni gegen vier Beschuldigte aus dem Umfeld von M.M. Warburg Anklage eingereicht.Den Vorsitz im jetzt startenden Prozess hat erneut Roland Zickler, der bereits den ersten Cum-ex-Strafprozess geführt hatte. Das Verfahren war im März mit Bewährungsstrafen für die geständigen Angeklagten, zwei britische Aktienhändler, zu Ende gegangen. Bei M.M. Warburg hatte das Gericht die Einziehung von rund 177 Mill. Euro Gewinnen aus Cum-ex-Transaktionen angeordnet.In Nordrhein-Westfalen hat sich unterdessen die Zahl der Beschuldigten in Sachen Cum-ex weiter erhöht. Auf eine kleine Anfrage der Grünen teilte Justizminister Peter Biesenbach (CDU) mit, dass es jetzt 69 Verfahren gibt und gegen 927 Beschuldigte ermittelt wird. Federführend ist die Staatsanwaltschaft Köln, die bundesweit die meisten Cum-ex-Verfahren bearbeitet.