nok New York – Die US-Großbank Wells Fargo beendet ihr angesichts der Coronakrise zuletzt geltendes Entlassungsmoratorium. “Seit Anfang August haben wir die reguläre Verlagerung von Arbeitsplätzen wieder aufgenommen”, sagte Banksprecherin Beth Richek in einer Erklärung, ohne Zahlen zu nennen. Das Kreditinstitut steht unter hohem Kostendruck. Führungskräfte der Bank gehen nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg davon aus, dass die Maßnahmen zur Streichung von Zehntausenden Stellen führen könnten. “Wir stehen am Anfang mehrjähriger Anstrengungen, ein stärkeres und effizienteres Unternehmen aufzubauen”, sagte Richek.Die ersten Kürzungen werden Mitarbeiter betreffen, die die Bank schon Anfang 2020 entlassen wollte, bevor der Ausbruch des Coronavirus für eine zeitweilige Aussetzung dieser Pläne sorgte. Wells-Fargo-Vorstandschef Charlie Scharf hatte das schon im vergangenen Monat auf einer Telefonkonferenz angedeutet. “Wir haben eine Reihe von Mitarbeitern, denen gesagt wurde, dass ihre Arbeitsplätze letztlich wegfallen werden”, sagte er. Scharf hatte nach seiner Amtsübernahme im Oktober 2019 eine Überprüfung der Unternehmensstrategie angekündigt.Der Druck auf Wells Fargo, die Kosten zu senken, nahm in diesem Jahr zu, da die Bank den größten Quartalsverlust seit mehr als zehn Jahren auswies und die Dividende um 80 % kürzte. Konkurrenten von Wells Fargo hatten ihren Mitarbeitern angesichts der Krise Arbeitsplatzsicherheit zugesagt. Die Entlassungen bei Wells Fargo könnten diese Pläne nun auf die Probe stellen. Banken leiden angesichts des wirtschaftlichen Abschwungs unter steigenden Kreditausfällen. Berkshire Hathaway hat ihre Beteiligung an Wells Fargo um ein Viertel reduziert.