Wenig Neues von der Dauerbaustelle
So zuversichtlich und dynamisch Ergo-Chef Markus Rieß auch auftritt: Der Drops ist noch längst nicht gelutscht. Die auf fünf Jahre angelegte, dringend nötige Neuaufstellung des drittgrößten Erstversicherers der Republik ist angelaufen, doch Erfolgsprognosen sind so schwierig wie vor einem Jahr. Die tiefhängenden Früchte hat Rieß mit seinem Team bereits gepflückt. Bei den großen Aufgaben steht der Erneuerer aber erst am Anfang. Rieß tut alles, um dem Eindruck entgegenzutreten, die Mannschaft der Ergo sei durch die wiederholte Restrukturierung zermürbt. Im obersten Führungszirkel wird das auch tatsächlich nicht so sein. Denn hier sitzen weitgehend neue Leute von außen. An der IT des einstigen Versicherer-Konglomerats haben sich aber bereits Generationen von Managern die Zähne ausgebissen. Doch immerhin sind die Probleme auf der Dauerbaustelle Ergo identifiziert und klassifiziert. Anders sieht es bei der Marktbearbeitung aus: Noch ist weitgehend unklar, für was genau die neue Ergo stehen soll. Der Großkonzern ist derzeit noch in sich gefangen.ak