Angriff auf Paypal

Wero feiert Marktstart in Deutschland

Die European Payments Initiative startet in Deutschland mit Wero ihre E-Commerce-Lösung. Die Banken und Service Provider gehen wohl mit Kampfpreisen an den Markt, um Paypal bei den großen Händlern das Wasser abzugraben.

Wero feiert Marktstart in Deutschland

Wero feiert Marktstart
für Online-Zahlungen
in Deutschland

Erste Händler für E-Commerce angeschlossen – Günstiger als Paypal

bg Frankfurt

Es ist endlich so weit: Die European Payments Initiative (EPI) hat als Betreibergesellschaft von Wero die E-Commerce-Funktion des Zahlungsdienstes in Deutschland gestartet. Damit können Verbraucher jetzt bei ersten Händlern mit der Online-Zahlungslösung von Wero einkaufen – was ein großer strategischer Schritt ist, um die Reichweite von Wero als paneuropäische Initiative zu erhöhen und Wero als Alternative gegenüber Paypal zu etablieren.

Wie vorab schon zu erfahren war, werden zumindest die Sparkassen mit Händlergebühren an den Start gehen, die Paypal unterbieten: Während der US-Konzern im Mittel 1,6% vom Umsatz verlangt – der Paypal-Standard liegt sogar bei 2,9% plus Zusatzgebühr – verlangt die mit den Sparkassen verbundene Payone als Acquirer nur 0,77% oder auch weniger. Wobei auch noch Gebühren für die grundsätzliche technische Anbindung hinzukommen können.

Die App-Integrationen kommen jetzt schnell

Damit würde eine Lehre gezogen aus dem Scheitern von Paydirekt, wo üppige Gebührenfür Händler wenig attraktiv waren. Wie EPI-Chefin Martina Weimer am Montag bei einer Veranstaltung in Frankfurt erklärte, ist mit Eventim ein erster Online-Händler bereits angebunden. Für Decathlon, Lidl, Rossmann, Cewe, Cineplex, Zooplus, Dott, Hornbach und Air Europa soll das Onboarding bald abgeschlossen sein.

Sparkassen sowie die Volks- und Raiffeisenbanken haben Wero bereits in ihre Apps integriert, Postbank und Deutsche Bank sind in Kürze so weit. Anschließend folgen ING Deutschland und Revolut. Wero wird von 16 europäischen Banken und Zahlungsdienstleistern getragen und soll zur Schaffung einer souveränen und einheitlichen EU-Zahlungslösung beitragen. EPI hat schon über 1.100 Mitglieder.

2026 kommen weitere Länder mit Online-Zahlungen über Wero

Darunter befinden sich Banken auf der Kundenseite sowie Acquirer auf der Händlerseite, so die EPI-Chefin. Dazu gehören Nexi, Nuvei, Payabl, Paypone, Pay.nl, PPRO, Unzer, Société Générale, Stripe, VR Payment und Worldline. Weimer kündigte zudem an, dass Wero im E-Commerce 2026 auch in Belgien, Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden starten werde. In den Niederlanden beginne zudem die Migration der bisherigen iDEAL-Lösung auf Wero. Dort hatte sich EPI über eine Akquisition gestärkt.

Damit sollte das über Wero laufende Zahlungsvolumen deutlich anziehen. Ikea, Zalando und Otto sollen die Wero-Integration prüfen, auch Mediamarkt/Saturn gilt in Branchenkreisen als Onboarding-Partner. Der Start mit Online-Zahlungen erfolgt nun nach einer intensiven Testphase mit Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Die nächsten Schritte könnten dann die Integration von Bonusprogrammen, Ratenzahlungen sowie der digitale Rechnungskauf und stationäre Zahlungen sein.