WestImmo-Verkauf rettet Bad-Bank-Ergebnis

Erste Abwicklungsanstalt reduziert Kreditportfolio

WestImmo-Verkauf rettet Bad-Bank-Ergebnis

ak Düsseldorf – Der langersehnte Verkauf der WestImmo im Mai hat die Erste Abwicklungsanstalt (EAA), besser bekannt als Bad Bank der ehemaligen WestLB, im ersten Halbjahr in die Gewinnzone gebracht. Durch die Veräußerung habe das Institut Belastungen an anderer Stelle kompensieren können, erläuterte Vorstandssprecher Matthias Wargers.Das Moratorium der österreichischen Heta hat auch die EAA getroffen. Das Engagement bezifferte Wargers auf rund 70 Mill. Euro. Als Mitglied eines Pools aus elf Gläubigern habe die EAA Mitte Juli Klage beim Landgericht Frankfurt eingereicht. Die Kläger unter Führung der Dexia Kommunalbank Deutschland fordern die Rückzahlung von insgesamt rund 1 Mrd. Euro. Weitere Belastungen im Halbjahresabschluss der EAA stammten aus Wertberichtigungen für Projektfinanzierungen, unter anderem im Energiesektor in Südeuropa und für Infrastrukturvorhaben in den USA. Da sich jedoch durch den fortschreitenden Portfolioabbau bei der EAA die Risiken verringerten, konnte per saldo Vorsorge aufgelöst werden. Der Bad Bank blieb nach sechs Monaten ein Vorsteuergewinn von 10 Mill. Euro. Auch der noch höhere Vorjahreswert von 30 Mill. Euro war durch einen WestImmo-Effekt (Carve-out mit Kapitalherabsetzung zur Vorbereitung des Verkaufs) geprägt.Für das Gesamtjahr wollte sich Wargers vor dem Hintergrund der aktuellen Turbulenzen an den Märkten nicht auf eine Prognose einlassen. Die Grundtendenz jedoch, wonach die EAA um die Nulllinie herum pendele, stimme. “Ich bin nicht in Sorge, dass uns das Ergebnis verrutscht.” Die Auswirkungen der jüngst beschlossenen Eingliederung des IT-Dienstleisters Portigon Financial Services (PFS) in die EAA wollte Wargers noch nicht beziffern. Dafür sei es noch zu früh, die Due Diligence laufe. Eines nur sei sicher: Die Mehrwertsteuer, die heute für die Dienstleistungen der PFS anfalle – im ersten Halbjahr gingen mit 100 Mill. Euro zwei Drittel des gesamten Verwaltungsaufwands der EAA an die PFS -, müsse künftig nicht mehr gezahlt werden.Die Bad Bank ist durch den Verkauf der WestImmo an die Aareal Bank im ersten Halbjahr 2015 deutlich geschrumpft. Das Kredit- und Wertpapierportfolio sank auf knapp 40 Mrd. Euro, ein Rückgang um 24 % binnen sechs Monaten. Auch der zur Abwicklung übernommene Handelsbestand der früheren WestLB, der sich maßgeblich aus derivativen Finanzprodukten zusammensetzt, reduzierte sich nominal um 17 % auf 385 Mrd. Euro. Ausblick auf 2020Bis 2020 strebt die EAA an, ihr Bankbuch mit den Kredit- und Wertpapierbeständen auf 16 Mrd. Euro zu senken. Der Handelsbestand soll bis zu diesem Zeitpunkt auf rund 170 Mrd. Euro abgebaut werden.