1.200 Kunden befragt

Wettbewerb um Kundeneinlagen zieht an

Für einen höheren Zins sind mehr Kunden von Banken und Sparkassen als zu Jahresbeginn bereit, ihre Hausbank zu wechseln. Das zeigt eine Umfrage unter 1.200 Verbrauchern.

Wettbewerb um Kundeneinlagen zieht an

Wettbewerb um Kundeneinlagen zieht an

Höhere Wechselbereitschaft von Bankkunden – Einlagenzins wird stärker wahrgenommen, zeigt eine Umfrage

fir Frankfurt

Banken stehen einer Umfrage der Beratungsgesellschaft Investors Marketing zufolge im verschärften Wettbewerb um Kundeneinlagen. Demnach waren 37% der Sparer bereit, ihre Hausbank zu wechseln, wenn sie andernorts einen Prozentpunkt mehr Zinsen bekommen. Befragt wurden im November 1.200 Bankkunden in Deutschland. In der gleichen Erhebung im Februar hatten sich lediglich 32% für einen Wechsel offen gezeigt.

Jeder Fünfte will bleiben

Zugleich ist der Anteil jener, die nicht bereit sind, für den höheren Zins zu wechseln, innerhalb dieses Zeitraums geschrumpft: Hatten dies im Februar noch 28% der Befragten bekundet, so waren es im November nur noch 21%. Der Anteil der indifferenten Kunden blieb mit 42% gegenüber 40% Anfang des Jahres stabil. „Der Zins ist wieder in der Wahrnehmung der Kunden angekommen“, kommentiert Investors-Marketing-Chef Oliver Mihm die Umfrage laut Mitteilung. „In den nächsten Wochen wird der Wettbewerb um Kunden weiter anziehen“, prognostiziert er.

Je nach Institut kann die Wechselbereitschaft jedoch deutliche Unterschiede aufweisen. Würden 31% der Sparkassen-Kunden und 32% der Deutsche-Bank-Kunden gegebenenfalls das Institut wechseln, um einen höheren Zins einzustreichen, so wären dazu 38% der Kunden von genossenschaftlichen Instituten bereit. Ein deutlich höherer Anteil findet sich bei den Direktbanken: 45% der DKB-Kunden und 53% der ING-Kunden können sich eine neue Bankbeziehung vorstellen. Bei der Commerzbank sind es noch mehr: 59% bekunden ihre Wechselbereitschaft.

Nicht jeder bekommt Zinsen

Nur 70% der Kunden von Sparkassen und 66% von Volksbanken und Raiffeisenbanken bekommen der Erhebung zufolge Zinsen gezahlt, wohingegen es bei den Direktbanken und der Commerzbank fast alle sind. Zudem hätten Sparkassen und genossenschaftliche Institute kaum über Möglichkeiten, Zinsen zu erzielen, informiert. Anders bei den Großbanken: Rund zwei von drei Kunden seien von Deutscher Bank und Commerzbank dahingehend kontaktiert worden.

Alles in allem sei nur etwa jeder Dritte von seiner Bank auf Zinsmöglichkeiten angesprochen worden, heißt es. Die Institute verschenkten die Chance, mit ihren Kunden ins Gespräch zu kommen und die Verbindung zu stärken, bemängelt Mihm.

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