Bankhaus

Wiesheu rückt an Metzler-Spitze

Im Bankhaus Metzler stehen personelle Veränderungen an: Am 1. Juli wird Vorstandsmitglied Gerhard Wiesheu (61) Vorstandssprecher und Emmerich Müller (66) aus dem Vorstand in den Aufsichtsrat der Bank wechseln. Dort folgt er Christoph Schücking als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, der sich in den Ruhestand verabschieden wird.

Wiesheu rückt an Metzler-Spitze

Wiesheu rückt an Metzler-Spitze

Führungswechsel am 1. Juli – Emmerich Müller geht in den Aufsichtsrat

fir Frankfurt

Das Frankfurter Bankhaus Metzler erwartet angesichts der wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen ein herausforderndes Jahr 2023, zeigt sich aber zuversichtlich, auch in unruhigen Zeiten Stärke zu beweisen. Veränderungen stehen in diesem Jahr auch an der Spitze des 1674 gegründeten Instituts an, wie es am Dienstag anlässlich der Vorlage der Zahlen zum Geschäftsjahr 2022 mitteilte. Am 1. Juli wird demnach Vorstandsmitglied Gerhard Wiesheu (61) zum Vorstandssprecher aufsteigen und Emmerich Müller (66) das Führungsgremium verlassen. Dieser werde in den Aufsichtsrat der Bank wechseln, wo er auf Christoph Schücking als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender folgt, der in den Ruhestand gehen wird.

Mit 67 ist Schluss

Schücking hatte bis Ende vergangenen Jahres noch an der Spitze des Kontrollgremiums des Bankhauses gestanden und dann Wolfgang Kirsch Platz gemacht. Der frühere DZ-Bank-Vorstandschef war erst im April 2022 stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender geworden. “Mehr als 23 Jahre lang durfte ich für dieses besondere Haus tätig sein”, sagte Müller laut Redetext. “In diesem Sommer werde ich 67. Nun ist der richtige Zeitpunkt gekommen, den Staffelstab weiterzureichen.”

Kirsch dankte Müller, der das Bankhaus “als Primus inter Pares und enger Vertrauter von Friedrich von Metzler” erfolgreich geführt und entscheidende Weichenstellungen vorgenommen habe, etwa den Ausbau des Private Banking. Unter seiner Ägide habe sich das Institut hervorragend weiterentwickelt. Schücking sprach der Aufsichtsratsvorsitzende Dank für seine “jahrelange, erfolgreiche Tätigkeit” im Aufsichtsrat, im ehemaligen Gesellschafterausschuss und im Beirat der Bank aus. „Dr. Schücking hat das Bankhaus und die Familie über mehrere Jahrzehnte in engster Verbundenheit beraten und begleitet.“

Der geschäftliche Ausblick auf 2023 ist Müller zufolge nach wie vor geprägt von geopolitischen und konjunkturellen Unsicherheiten. “Selten hatten wir es in den vergangenen Jahrzehnten mit einer derart komplexen Mischung von Risiken zu tun”, führte er aus. “Und leider bleibt es so komplex. Die jüngsten Ereignisse zum Beispiel im Bankensektor, sowohl in den USA als auch in Europa, tragen zur weiteren Verunsicherung bei.” Ungeachtet dessen sei ihm nicht bange um das Bankhaus, das über eine starke Kapital- und Liquiditätsausstattung verfüge. Die Neugeschäftsentwicklung in den ersten Monaten des laufenden Jahres entspreche den Erwartungen, sagte er.

Jahresüberschuss 2,3 Mill. Euro

Vom vergangenen Jahr spricht der Geschäftsbericht angesichts des im russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verursachten Leids und der Zerstörung sowie der Energieknappheit, der hohen Inflation und der Rezessionssorgen als „Annus horribilis“. Vor diesem Hintergrund sei der Geschäftsverlauf von Metzler als positiv zu bezeichnen. Alle vier Geschäftsfelder – Assetmanagement, Capital Markets, Corporate Finance und Private Banking – hätten sich im Großen und Ganzen gut entwickelt und die Erwartungen teilweise übertroffen. Unterm Strich verdiente Metzler wie im Jahr 2021 insgesamt 2,3 Mill. Euro. Das Provisionsergebnis legte leicht von 193 Mill. auf 194 Mill. Euro zu, das Zinsergebnis von 9 Mill. auf 14 Mill. Euro. Die Kosten stiegen um 6% auf 192 Mill. Euro.

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