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Wilhelm Nölling

ste - Den Euro bezeichnete er als größten Irrtum in der Währungsgeschichte. Gemeinsam mit anderen Euro-Kritikern klagte Wilhelm Nölling 1998 aber ohne Erfolg beim Bundesverfassungsgericht, um die Einführung der Gemeinschaftswährung zu stoppen. Im...

Wilhelm Nölling

ste – Den Euro bezeichnete er als größten Irrtum in der Währungsgeschichte. Gemeinsam mit anderen Euro-Kritikern klagte Wilhelm Nölling 1998 aber ohne Erfolg beim Bundesverfassungsgericht, um die Einführung der Gemeinschaftswährung zu stoppen. Im Mai 2010 wandte sich der ehemalige Bundesbanker zusammen mit dem Staatsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider, den Ökonomen Wilhelm Hankel und Joachim Starbatty sowie dem ehemaligen Thyssen-Chef Dieter Spethmann mit einer Verfassungsbeschwerde gegen das Währungsunion-Finanzstabilitätsgesetz, das die Beteiligung Deutschlands an den Krediten zur Überwindung der griechischen Finanzkrise regelte. Deutschland übernehme sich, durch die EZB werde der Bundesrepublik die Politik der schwachen Euro-Länder mit mittelfristig verheerenden Folgen aufgezwungen, so die Befürchtung des Ökonomie-Professors. Das Bundesverfassungsgericht wies die Beschwerde im September 2011 zurück.Seine Tätigkeit als Lehrbeauftragter und später als Professor an der Universität Hamburg hatte Nölling 1992 nach zehn Jahren als Präsident der damaligen Landeszentralbank in Hamburg übernommen. Zuvor war der aus dem Rothaargebirge (Nordrhein-Westfalen) stammende Sozialdemokrat, der auf dem zweiten Bildungsweg Volkswirtschaft studierte, vier Jahre lang Finanzsenator der Hansestadt, nachdem er bereits an der Spitze von Gesundheits- und Wirtschaftsbehörde gestanden hatte. Nun ist Nölling, kurz nach Vollendung seines 86. Lebensjahres, gestorben.