ste Hamburg – Das in Bedrängnis geratene Windenergieunternehmen Prokon hat am Mittwoch einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Itzehoe gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei Rechtsanwalt Dietmar Penzlin bestellt worden. Zehntausende Genussrechtsinhaber, die die 1995 gegründete Firma in den vergangenen Jahren mit hohem Werbeaufwand und Zinsversprechen von bis zu 8 % angelockt hatte, müssen um ihre Anlage bangen. Prokon sammelte insgesamt 1,4 Mrd. Euro an Genussrechtskapital ein.Das Unternehmen zeigte sich gestern optimistisch. Der Insolvenzantrag bedeute nicht das Aus für Prokon. Zunächst müsse der Antrag auf Zulässigkeit geprüft werden. Dies könne “einige Monate” in Anspruch nehmen. Inzwischen werde das Unternehmen “unter Einbeziehung der Anregungen unserer Genussrechtsinhaber” das Geschäftsmodell anpassen. “Wir sind nach wie vor operativ gut aufgestellt und sind zuversichtlich, dass wir die aktuellen Schwierigkeiten überstehen werden”, erklärte die Firma auf ihrer Webseite.In den vergangenen Tagen hatten nach einem Aufruf des Unternehmens offenbar zu wenige der insgesamt rund 75000 Genussrechtsinhaber erklärt, ihre Beteiligung nicht kündigen zu wollen. Prokon hatte Liquiditätsprobleme signalisiert, nachdem es Anleger vermehrt Kapital abgezogen hatten. Das Unternehmen schrieb bis Ende Oktober 2013 nach eigenen Angaben rote Zahlen.