Wirecard legt überraschend stark zu

Zahlungsdienstleister plant für 2014 abermaligen Ergebnissprung

Wirecard legt überraschend stark zu

jur München – Der Zahlungsdienstleister Wirecard hat mit einem deutlichen Umsatz- und Ergebnissprung im Jahr 2013 überrascht. Wie der TecDax-Konzern mitteilte, stieg der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen um 22 % auf 482 Mill. Euro. Das operative Ergebnis kletterte, trotz höherer Investitionen im Bereich Mobiles Bezahlen, im zurückliegenden Jahr um 15 %. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erreichte 126 Mill. Euro. Das hohe Wachstum will das Unternehmen aus Aschheim bei München auch im laufenden Jahr halten. Für 2014 erwartet das Management “eine anhaltend gute Geschäftsentwicklung” und ein “kraftvolles Wachstum”, was zu einem operativen Ergebnis zwischen 160 und 175 Mill. Euro führen soll. Die Wachstumsraten würden damit zwischen 27 und 38 % liegen.Zwar legt Wirecard seit einigen Jahren ein stetig hohes Wachstum vor, doch die Ergebnisse für das zurückliegende Jahr überraschten selbst die Analysten, die in der Konsensschätzung einen Umsatz von 479 Mill. Euro und ein Ebitda von 125,5 Mill. Euro erwartet hatten. Dementsprechend gefragt waren am Dienstag auch die Wirecard-Titel. Mit einem Plus von mehr als 5 % auf 32,12 Euro waren sie der Tagessieger im Technologiewertesegment TecDax. Die Neuigkeiten von Wirecard seien eine positive Überraschung, urteilte denn auch Commerzbank-Analystin Heike Pauls in einem Kurzkommentar. Sie interpretiert die Zukunftsaussagen des Vorstands auch als Vertrauensbeweis für die Strategie im Bereich Mobiles Bezahlen (Mobile Payment).Wirecard, die vor allem Dienstleistungen rund um die Zahlungsabwicklung von Interneteinkäufen anbietet, hat dieses Segment zuletzt stark ausgebaut. Allein 2013 wurden 109 Mill. Euro investiert und zahlreiche Partnerschaften mit Mobilfunkanbietern geschlossen. Analyst Knut Woller von der Baader Bank verweist allerdings auf eine bereits sehr hohe Bewertung der Wirecard-Titel. Auch sei das Geld aus der letzten Kapitalerhöhung im Jahr 2012 mit den zahlreichen Zukäufen der letzten Monate inzwischen wohl ausgegeben. Weitere M & A-Transaktionen müssten daher entweder mit Fremdkapital oder vielleicht auch einer abermaligen Spritze vom Kapitalmarkt finanziert werden.