Wirecards Banken ohne Einblick in Prüfbericht

Konsortium finanzierte insgesamt 1,76 Mrd. Euro

Wirecards Banken ohne Einblick in Prüfbericht

bn Frankfurt – Die Wirecard bis zum Zusammenbruch finanzierenden Banken müssen sich fragen lassen, ob sie alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben, der Bonität des Zahlungsabwicklers auf den Grund zu gehen. Wie die Börsen-Zeitung aus den Reihen mehrerer Mitglieder des 15 Banken starken Konsortiums, das Wirecard Finanzierungen über insgesamt 1,76 Mrd. Euro eingeräumt hatte, erfahren hat, fehlte diesen Instituten Einblick in den nicht öffentlichen Prüfungsbericht von EY, da dies offenbar nicht Teil des Konsortialvertrages war. Stattdessen stützten sich die Häuser etwa auf das uneingeschränkte Testat im Jahresabschluss und das Investment-Grade-Rating für das Unternehmen, auch dann noch, als längst Zweifel an der Bilanzierung kursierten. Auf Anfrage äußern sich die Konsortialbanken, unter ihnen in vorderster Reihe ABN Amro, Commerzbank, ING und LBBW, nicht. Den Prüfungsbericht erhält der Aufsichtsrat eines Emittenten. Gläubigerbanken können Einsicht verlangen; rechtlich verpflichtet sind sie dazu nicht. Wie zuletzt bekannt wurde, hatte der nun seinerseits massiv in der Kritik stehende Prüfer EY im Prüfungsbericht für 2018 auf diverse Ungereimtheiten bei Wirecard aufmerksam gemacht. – Bericht Seite 3