Private Markets Week 2025Ungleiche Partner

Wo Banken und Private Debt zu Partnern statt Rivalen werden

Private Credit und Banken gelten oft als Rivalen. Doch es gibt auch Felder einer engen Zusammenarbeit, wie ein Panel auf der Private Markets Week feststellt.

Wo Banken und Private Debt zu Partnern statt Rivalen werden

Wo Banken und Private Debt
zu Partnern statt Rivalen werden

SRT-Deals nehmen zu – First Loss beliebt bei Investoren

scd Kronberg

Banken und Debt Funds gelten in der öffentlichen Debatte oft als Konkurrenten um denselben Fremdkapitalbedarf. Zwar gibt es Transaktionen, für die sowohl Banken als auch Private-Debt-Funds pitchen. In Europa ist selbst die Konkurrenz recht neu. Vor zehn Jahren waren bei den meisten Mid-Market-Transaktionen fast nur Banken vertreten, erinnert sich Dominik Felsmann, seit März 2021 Head of Germany bei Tikehau Capital, der fast zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Finanzbranche aufweist. Mittlerweile gingen jedoch knapp zwei Drittel der Deals im Mid Market bereits an Private Debt. James Staunton von Berenberg sieht die Vorteile von Private Debt vor allem in Volumen und Flexibilität. Wenn Risiko und Volumen höher seien oder auch die Komplexität der Finanzierungsstruktur, hätten Debt Fonds Vorteile. Im Standardgeschäft hingegen die Banken.

Aus Sicht von Natascha Winberg, Head of Financial Institutions in der DACH-Region bei MUFG, besteht keine brutale Rivalität zu den Fonds – im Gegenteil: „Wir sind auch Geldgeber und Partner von Private-Debt-Fonds.“ Ein Fall, in dem Banken und Debt Fonds immer öfter eine Win-Win-Partnerschaft bilden, sind sogenannte SRT-Deals. Bei diesen nimmt Private Credit den Banken Risiken aus ihren Büchern, indem für ein Kreditportfolio der erste Verlust getragen und dafür ein ordentlicher Renditeaufschlag gezahlt wird. Je nach Portfolio könne dieser zwischen 4 und 10% betragen, so das Panel. Und die Portfolio-Qualität sei angesichts der Due Dilligence der Banken meist sehr gut.