jsc – Wer alle Aufgaben von Wolfram Wrabetz in einem Atemzug aufzählen will, muss tief Luft holen: Der langjährige Deutschlandchef des Versicherers Helvetia lehrt als Honorarprofessor am International Center for Insurance Regulation an der Goethe-Universität in Frankfurt; für die örtliche Industrie- und Handelskammer war er lange als stellvertretender Präsident tätig, ist weiter Mitglied der Vollversammlung und gehört den Ausschüssen für Finanzdienstleistungen und für Versicherer an; für die Hessische Landesregierung agiert er als Beauftragter für den Versicherungsbereich; für die hessische CDU ist er außerdem im Zukunftsforum Finanzplatz Frankfurt aktiv; für das Fintech Identity schließlich sitzt er im Aufsichtsrat, den auf Terrorismus spezialisierten Versicherer Extremus berät er als Mitglied im Beirat; und dann – langsam wird die Luft knapp – ist er auch noch Generalkonsul von Ecuador, was sich aus Kontakten der Helvetia ergeben hat. Puh, Luft holen! “Ich bin noch nicht richtig im Ruhestand”, sagt Wrabetz der Börsen-Zeitung.In der Bankenmetropole Frankfurt hält der promovierte Fachmann, der bereits vor dreieinhalb Jahrzehnten bei der Helvetia eingetreten war, die Flagge der Versicherer hoch, denn die Assekuranz sei eine wichtige Ergänzung für den Finanzplatz, sagt er. So hat er vor einigen Jahren in seiner Rolle als Landesbeauftragter die Ansiedlung der EU-Versicherungsaufsicht EIOPA begleitet. Doch auch die Bankenaufsicht EBA, die wegen des Brexit den Standort London hinter sich gelassen hat, hätte er gerne in Frankfurt gesehen – dass Paris den Zuschlag bekam, habe er mit Enttäuschung aufgenommen. “Besondere Freude” bereitet es ihm wiederum, sich mit jungen Menschen bei seiner Lehrtätigkeit an der Universität auszutauschen. Wrabetz ist ein Mann mit vielen Leidenschaften. Dazu zählen übrigens auch Reisen: Etwa 80 Länder rund um den Globus habe er besucht, schätzt er.Seinen 70. Geburtstag am Donnerstag verbringt er auf Mallorca – im kleinen Kreis mit seiner Familie. Der verheiratete Vater von zwei mittlerweile erwachsenen Kindern hebt hervor, dass ihm seine Familie besonders am Herzen liege. So viel Zeit muss sein.