Zahlungsabwickler stemmen dritten Megadeal

Global Payments findet Partner für 21 Mrd. Dollar

Zahlungsabwickler stemmen dritten Megadeal

wb Frankfurt – Die Fusionsspirale unter Zahlungsabwicklern dreht sich schneller: Mit dem eingefädelten Zusammenschluss des US-Bezahldienstleisters Global Payments mit dem amerikanischen Wettbewerber Total System Services (TSYS) wird die dritte Transaktion in zweistelliger Milliardenhöhe angekündigt. Aktuell geht es um 21,5 Mrd. Dollar in einem Aktientausch ohne Cash-Komponente. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung des Dax-Unternehmens Wirecard liegt derzeit bei umgerechnet 22,4 Mrd. Dollar.Die Übernahme soll ein schlagkräftiges Unternehmen schaffen, das Bezahltechnologie und Software für mehr als 3,5 Millionen kleine bis mittelgroße Händler und über 1 300 Finanzinstitutionen in mehr als 100 Ländern zur Verfügung stelle, heißt es. An dem fusionierten Konzern werden die bisherigen Global-Payments-Aktionäre 52 % halten und die Anteilseigner von Total System Services den Rest. Die Prämie für die TSYS-Aktionäre liegt bei etwa 20 % bezogen auf den Schlusskurs vom 23. Mai, als erstmals über einen Deal spekuliert worden war. Infolge der Struktur als reiner Aktiendeal nimmt das kombinierte Unternehmen nicht wie in anderen Übernahmen der Branche neue Schulden auf.Im Januar hatte Fiserv angekündigt, für 39 Mrd. Dollar First Data zu übernehmen. Im März kam Fidelity National Information Services mit einer Offerte von 43 Mrd. Dollar für Worldpay heraus. Für Wirecard hatte deren früherer Aufsichtsratschef Übernahmefantasie geschürt: Er rechne damit, dass ein internationaler Konzern komme, der mit einer Prämie von 30, 40 oder 50 % zuschlagen wolle, hatte Klaus Rehnig gesagt – allerdings schon Ende 2018.TSYS unterstützt Banken bei der Verwaltung ihrer Kredit- und Debitkartenportfolios. Global Payments hingegen ist vor allem für den Handel tätig. Die Fusion soll 300 Mill. Dollar Kosten sparen. Es wird erwartet, dass die kombinierte Einheit jährlich etwa 8,6 Mrd. Dollar an bereinigtem Nettoumsatz zuzüglich Netzwerkgebühren generiert, mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 3,5 Mrd. und einem freien Cash-flow von 2,5 Mrd. Dollar. – Nebenstehender Kommentar Bericht Seite 3