Auslandsexpansion und Kryptozukauf

Zahlungsdienstleister PayPay pusht IPO-Bewertung

Der digitale Zahlungsdienst PayPay mit engen Verflechtungen zur japanischen Softbank Group lotet vor dem US-Börsengang eine möglichst hohe Startbewertung aus.

Zahlungsdienstleister PayPay pusht IPO-Bewertung

Zahlungsdienstleister PayPay pusht IPO-Bewertung

Einstieg in Kryptoplattform Binance und Auslandsexpansion

mf Tokio

Der japanische Zahlungsdienstleister PayPay setzt auf eine internationale Expansion und den Ausbau des Geschäfts mit Kryptowährungen, um seine Bewertung beim geplanten Börsengang in den USA zu steigern. Institutionelle Investoren, mit denen Softbank verhandelt, sehen nach Reuters-Informationen die Untergrenze des Börsenwerts bei 13 Mrd. Dollar, halten jedoch einen Anstieg auf 20 Mrd. Dollar bei einem IPO in Dezember für möglich. PayPay lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Führende QR-Code-App

Der digitale Zahlungsanbieter ist Marktführer in Japan bei QR-Code-Zahlungen und bietet zudem Bank-, Kreditkarten- und Brokerdienste an. Dort stieg der Anteil bargeldloser Zahlungen im Vorjahr auf 40%. PayPay leistete einen großen Beitrag zu dieser Entwicklung, indem viele Nutzer durch Rückvergütungen zu Zahlungen per App veranlasst werden. Das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft – in Südkorea und China liegt dieser Anteil bei 80%. PayPay gehört mehreren Gesellschaften des Technologie-Investors Softbank Group, darunter der japanische Mobilfunkanbieter Softbank, der Vision Fund 2 und ein Joint Venture von Softbank mit der südkoreanischen Naver-Gruppe.

Der Zahlungsanbieter unterhält Partnerschaften mit 26 bargeldlosen Zahlungsdiensten aus 14 Ländern und Regionen, etwa Alipay und WeChat Pay aus China. Dadurch können ausländischen Touristen in PayPay-Partnergeschäften in Japan mit ihren einheimischen Apps bezahlen. In diesem Monat expandierte PayPay auch nach Südkorea. Japanische PayPay-Kunden können nun ihre App in über 2 Mill. Alipay-Partnergeschäften in Südkorea verwenden. Analysten sind jedoch skeptisch, ob PayPay über diese Zielgruppen hinaus im Ausland wachsen kann.

Handel mit Krypto-Assets

Dagegen könnte der Geschäftsausbau zu einer digitalen Finanzplattform die IPO-Bewertung stärker positiv beeinflussen. Vergangene Woche erwarb PayPay 40% des Kapitals der japanischen Tochter der Krypobörse Binance für eine ungenannte Summe. Künftig sollen Nutzer innerhalb der Binance-App mit ihrem hinterlegten PayPay-Konto Krypo-Assets handeln können. Das Unternehmen prüft außerdem eine Investition in Stablecoin-Emittenten Tether. Japans Krypto-Markt boomt: Das Volumen der Transaktionen hat sich zwischen Januar und Juli gegenüber dem Vorjahr auf 33,7 Bill. Yen (192 Mrd. Euro) verdoppelt.