Zahlungsverkehr-Novelle kommt voran
Regierungen einig
über Zahlungsverkehr
fed Frankfurt
Das umstrittene Gesetzespaket zur Modernisierung des Zahlungsverkehrs hat eine weitere Hürde genommen. Der Rat, also das Gremium der nationalen Regierungen, verständigte sich auf eine gemeinsame Position als Ausgangspunkt für die Schlussverhandlungen mit dem EU-Parlament.
Das Gesetzespaket sieht einerseits Anpassungen der bestehenden Zahlungsverkehrsdienste-Richtlinie, der Payment Service Directive (PSD II) vor. So sollen Zahlungsdienstleister verpflichtet werden, betrugsrelevante Informationen untereinander auszutauschen und ein System einzurichten, mit dem IBAN-Nummern mit dem entsprechenden Bankkontonamen abgeglichen werden können, bevor Geld auf dieses Konto überwiesen wird.
Andererseits sollen innovative, datengetriebene Finanzservices unterstützt werden, indem ein Rechtsrahmen den Zugang zu und die Nutzung von Finanzdaten regelt (Open Finance). Gerade der letztgenannte Punkt hat zahlreiche Kontroversen ausgelöst. So wehren sich traditionelle Kreditinstitute gegen den Aufwand, der neuen Konkurrenz Daten zu Verfügung zu stellen. Der jetzt erzielte Standpunkt des Rates berücksichtigt beide Interessen. Er unterstützt Innovationen in der Zahlungsdienstleistungsbranche, plädiert aber auch dafür, in diesem Bereich Schutzmaßnahmen zu ergreifen.