Nach Bewertungsverlust

Zinswende rettet Haspa im ersten Halbjahr

Energiekrise, gestörte Lieferketten und die Pandemie belasten Hamburgs Wirtschaft – und damit auch die größte deutsche Sparkasse, die Haspa. Der Zinsüberschuss steigt jedoch kräftig. Unterm Strich bleibt ein Gewinnsprung.

Zinswende rettet Haspa im ersten Halbjahr

Zinswende rettet Haspa im ersten Halbjahr

Sprudelnde Erträge gleichen hohe Bewertungsverluste aus – Umzug steht bevor

jsc Frankfurt

Die Zinswende hat der Hamburger Sparkasse (Haspa) im ersten Halbjahr das Ergebnis gerettet: Während das Bewertungsergebnis, das auch die Risikovorsorge umfasst, um 48 Mill. Euro auf minus 119 Mill. Euro abrutschte, stieg der Zinsüberschuss um 121 Mill. Euro auf 442 Mill. Euro, wie der Halbjahresbericht der nach Bilanzsumme größten deutschen Sparkasse zeigt. „Die Folgen der Krisen waren auch im ersten Halbjahr 2023 weiterhin für alle Verbraucher und Unternehmen – und damit auch für uns – spürbar.“ Zugleich habe der Kurswechsel der EZB die Ertragslage verbessert.

Unterm Strich blieb ein Gewinn von 49 Mill. Euro, fast viermal so viel wie im Jahr zuvor. Auf Gesamtjahressicht zielt das Institut auf mehr als 100 Mill. Euro, wie Sparkassenchef Harald Vogelsang im März skizziert hatte. Im Halbjahresbericht äußert sich das Haus nicht dazu.

Die Kreditrisikovorsorge, die Teil des Bewertungsergebnisses ist, stieg auf 32 Mill. Euro nach 3 Mill. Euro im Vorjahr. Der Großteil entfalle auf eine pauschale Vorsorge, teilte die Haspa mit. Auch verzeichnet das Institut Wertverluste in den Eigenanlagen. In der ersten Jahreshälfte 2022, als die Kurse von Anleihen mit der Zinswende nachgaben, waren die Verluste hier allerdings deutlich höher.

Bereits vor einem halben Jahr hatte die Haspa eine höhere Belastung im Bewertungsergebnis angekündigt. Die Erwartung für das Gesamtjahr bleibe unverändert, auch wenn die Unsicherheit groß sei, heißt es nun im Halbjahresbericht. Wie sich das Bewertungsergebnis jenseits der Kreditrisikovorsorge im Detail zusammensetzt, erklärt die Haspa dabei nicht.

Kosten steigen moderat

Die Haspa hatte in den vergangenen Jahren ihre IT auf den zentralen Sparkassen-Dienstleister Finanz Informatik migriert, Filialen geschlossen und mit dem Projekt „Spring“ einen Stellenabbau eingeleitet. Die Kosten sind in den vergangenen Jahren moderat gestiegen: Der Verwaltungsaufwand liegt heute mit 379 Mill. Euro im ersten Halbjahr etwa 7,7% über dem Vergleichswert des Jahres 2018. Das entspricht einer jährlichen Steigerung von 1,5%. Im Gesamtjahr werde der Aufwand leicht über dem Vorjahresniveau liegen, aber leicht unter Plan. In Hamburg zieht das Institut in Kürze um: Die neue Zentrale befindet sich im Deutschlandhaus am Gänsemarkt.

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