WERTBERICHTIGT

Zu schön, um nachhaltig zu sein!

Börsen-Zeitung, 12.9.2019 Irgendwas mit Nachhaltigkeit macht heute fast jeder. Denn die Finanzindustrie kann aus Sicht der meisten Profis nachhaltiges Handeln in der Wirtschaft voranbringen, die Kriterien rund um die Zauberformel ESG haben an...

Zu schön, um nachhaltig zu sein!

Irgendwas mit Nachhaltigkeit macht heute fast jeder. Denn die Finanzindustrie kann aus Sicht der meisten Profis nachhaltiges Handeln in der Wirtschaft voranbringen, die Kriterien rund um die Zauberformel ESG haben an Bedeutung gewonnen und der Anteil der Produkte wird wachsen, wie eine Umfrage nahelegt. In einem Jahrzehnt soll das Thema aus Sicht der Autoren derart selbstverständlich sein, dass gar nicht mehr über den Begriff der Nachhaltigkeit gesprochen werden muss. Eine Blase deutet sich den Angaben zufolge jedoch nicht an. Zugleich soll es weiter Unternehmen geben, die nicht in das Nachhaltigkeitsschema passen und sich dennoch ohne Nachteile am Kapitalmarkt behaupten können. Wie aber soll das gehen? Lassen sich Kapitalströme umleiten, ohne Konditionen zu Ungunsten von Anlegern (Stichwort Blase) oder von Unternehmen (Stichworte Börsenkurs und Refinanzierung) zu verändern? Das klingt zu schön, um wahr zu sein! Der Einfluss der nachhaltigen Kapitalanlage ist begrenzt, sofern ein Wandel der Wirtschaft nicht zugleich politisch angestoßen wird.jsc