Zweifel am Verkaufserfolg
Noch gut acht Monate haben Hamburg und Schleswig-Holstein Zeit, ihr unglückseliges Engagement bei der HSH Nordbank mit dem Verkauf ihrer Mehrheitsanteile zu beenden. Als Eigentümer bekleckerten sie sich auch dann nicht mit Ruhm, als es schon äußerst schlecht um das Institut stand. Mit der Wiederaufstockung ihrer zwischenzeitlich reduzierten Zweitverlustgarantie um 3 Mrd. auf 10 Mrd. Euro wurde 2013 ein zweites EU-Beihilfeverfahren fällig, dessen Ausgang nun ungeachtet schwierigster Nullzinsbedingungen und einer Schifffahrtskrise im neunten Jahr den Ausstieg verlangt. Sollte der Verkauf scheitern, muss sechs Jahre nach dem Aus der WestLB vielleicht nicht nur der Teil mit den Altlasten aus dem Schiffskreditgeschäft, sondern die Gesamtbank abgewickelt werden. Wie groß der Schaden für Hamburg und Schleswig-Holstein am Ende wird, wird von Geduld und Geschick im Umgang mit ihrem größten Haushaltsrisiko abhängen. Vorerst lassen Berichte über potenzielle Bieter mit arg fragwürdigem Geschäftsgebaren die Zweifel an einem erfolgreichen Verkauf nicht kleiner werden.ste