Unterhändler von Europaparlament und EU-Mitgliedstaaten haben sich auf gesetzliche Vorgaben für den Weiterverkauf von ausfallgefährdeten Krediten verständigt. Die neuen Regeln für die sogenannten Sekundärmärkte sollen es Banken erleichtern, die Non-Performing Loans (NPL) abzustoßen. Zugleich wurde ein starker Schutz der betroffenen Kreditnehmer vereinbart, die durch eine Weitergabe ihrer Kreditverträge keine Nachteile haben sollen.

EU-Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness zeigte sich überzeugt, dass die neuen Vorschriften die Markttransparenz stärken. Auch trügen sie dazu bei, dass die aktuelle Coronakrise und der potenzielle Anstieg notleidender Kredite nicht die Finanzstabilität in der EU beeinträchtigten.

In den vergangenen Jahren hatte es in der EU schrittweise einen deutlichen Abbau von NPLs gegeben (siehe Grafik). Nicht nur die EU-Kommission rechnet allerdings damit, dass dieser Trend spätestens dann gestoppt wird, wenn es nach dem Auslaufen der Corona-Unterstützungsmaßnahmen zu einer Pleitewelle unter den Unternehmen kommen sollte.

Der jetzt vereinbarte Rahmen für Sekundärmärkte ist allerdings nur ein Teil eines NPL-Maßnahmenpakets, das die EU-Kommission bereits vor gut drei Jahren vorgelegt hat. Über die übrigen Teile wird weiter verhandelt. Die Brüsseler Behörde hat in der Zwischenzeit auch noch einmal nachgelegt und unter anderem im Dezember weitere Erleichterungen für einen NPL-Verkauf angekündigt. Dies soll beispielsweise über neue Verbriefungsregeln für sogenannte Non-Performing Exposures (NPEs) von Banken geschehen. Weitere neue Vorschläge der Kommission zielen auf eine bessere Qualität und Vergleichbarkeit von Daten zu ausfallgefährdeten Krediten ab, was ebenfalls für mehr Markttransparenz sorgen soll. Die technischen Details der nun gefundenen politischen Einigung müssen noch ausgearbeitet werden.

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