Gleichstellung

Bayer strebt bis 2030 Geschlechterparität an

ab – Kaum sitzt mit Sarena Lin wieder eine Frau im Vorstand von Bayer, geht es mit der Gleichberechtigung bei dem Pharma- und Agrarchemiekonzern voran. Dieser Eindruck ergibt sich zumindest aus der jüngsten Pressemitteilung des Konzerns. Demnach...

Bayer strebt bis 2030 Geschlechterparität an

ab – Kaum sitzt mit Sarena Lin wieder eine Frau im Vorstand von Bayer, geht es mit der Gleichberechtigung bei dem Pharma- und Agrarchemiekonzern voran. Dieser Eindruck ergibt sich zumindest aus der jüngsten Pressemitteilung des Konzerns. Demnach wollen die Leverkusener bis 2030 auf allen Managementebenen Geschlechterparität erreichen und zugleich mehr für Inklusion und Vielfalt unternehmen. Erstes Zwischenziel ist, bis 2025 das Geschlechterverhältnis im Durchschnitt aller Führungsebenen auf 50 zu 50 zu bringen, wie Bayer mitteilte. Aktuell beläuft sich das Verhältnis von Männern zu Frauen im Management auf 40% zu 60%.

In den obersten Führungsetagen – der Vorstand ist bei all diesen Betrachtungen ausgeklammert – sieht es nicht ganz so günstig aus: Auf Ebene der Top-540-Führungskräfte und der Top-75-Führungskräfte liegt der Frauenanteil derzeit nur bei 23%. Von daher wird als Zwischenziel ausgegeben, den Frauenanteil in diesen Gruppen bis 2025 auf ein Drittel auszubauen.

Dem Ruf nach Diversity folgt Bayer aber nicht nur im Hinblick auf die Gleichberechtigung der Geschlechter. Vielmehr verfolgt der Konzern das Ziel, die Belegschaft inklusiver und vielfältiger aufzustellen, um „uns zu einem besseren Unternehmen und attraktiveren Arbeitgeber zu machen“, sagt Bayer-Chef Werner Baumann.

Inklusion und Vielfalt

Sarena Lin, die dem Vorstand seit 1. Februar als Chief Transformation und Talent Officer angehört, erklärt, im Rahmen der Transformation „ganz auf die Kraft von Inklusion, Gleichberechtigung und Vielfalt“ zu setzen. Darüber hinaus will Bayer die Top-Führungsgremien vorzugsweise mit Personen besetzen, deren nationaler und kultureller Hintergrund die größten Märkte von Bayer widerspiegelt. Obendrein streben die Leverkusener an, den Anteil von Beschäftigten mit Behinderung bis 2030 auf mehr als 5% auszubauen. In Deutschland liegt der Anteil nach den Angaben derzeit bei 4,5%, gesetzlich vorgeschrieben sind 5%.

Mit der Bestellung von Lin in den Vorstand war Bayer ebenso wie Adidas und Eon jüngst der Forderung nach einer Mindestbeteiligung von Frauen in Vorständen nachgekommen, bevor die Regelung Gesetzeskraft erlangt. Im Dax haben in diesem Zusammenhang derzeit noch Heidelberg Cement, Infineon und MTU Handlungsbedarf. Wie aus den vorläufigen Daten des Women-on-Board-Index von Fidar (Frauen in die Aufsichtsräte) per Ende Januar hervorgeht, haben von den 73 unter die Quote fallenden börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mit mehr als drei Vorstandsmitgliedern 28% noch keine Frau in der obersten Führungsetage. Der Frauenanteil in den Vorständen beläuft sich auf 17,8%.