FOKUSAltersvorsorge

Zahlreiche Überlegungen jenseits des Gütesiegels

Von Auto-Enrolment bis Renten-Dashboards – es kursieren viele Vorschläge, wie Altersvorsorgesparer an den Kapitalmarkt geführt werden können.

Zahlreiche Überlegungen jenseits des Gütesiegels

FOKUS: Altersvorsorge

Zahlreiche Überlegungen jenseits des Gütesiegels

fed Brüssel

Von Auto-Enrolment bis Renten-Dashboards – es kursieren viele Vorschläge, wie Altersvorsorgesparer an den Kapitalmarkt geführt werden werden können.

In den vergangenen Monaten sind zahlreiche Vorschläge gemacht worden, wie private Sparer näher an die Kapitalanlage herangeführt werden können – unter anderem in den berühmt-berüchtigten Berichten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas von Enrico Letta oder Mario Draghi, aber eben auch im Fahrplan der Spar- und Investitionsunion der EU-Kommission oder in Stellungnahmen des EU-Rechnungshofs.

Das Freiburger Zentrums für Europäische Politik (CEP) hat in einer Studie unterschiedliche Überlegungen gesammelt und sortiert.

Renten-Dashboards

Zur Stärkung der privaten Altersvorsorge beitragen könnte die EU beispielsweise durch Renten-Dashboards oder Tracking-Systeme. Sie sollen den Beteiligten eine Übersicht über ihren Vermögensaufbau und die Höhe künftiger Rentenansprüche liefern. Im 4. Quartal 2025 hat die EU-Kommission Initiativen geplant, mit denen sie die EU-Staaten dazu bringen möchte, Dashboards einzurichten.

Eine andere Überlegung ist der Vorschlag eines Auto-Enrolment, also einer automatischen Registrierung aller erwachsenen EU-Bürger für ein Altersvorsorgekonto – versehen mit der Möglichkeit zum Opt-Out.

Neuer Anlauf für PEPP

Längst noch nicht vom Tisch ist zudem die Idee eines „pan-europäischen Altersvorsorge-Produkt“ (PEPP). Im Gegensatz zur Überlegung, ein Gütesiegel für unterschiedliche nationale, steuerlich geförderte Ansätze zu schaffen, wird hier also über ein eigenes EU-Produkt nachgedacht. Der erste Anlauf für ein PEPP vor einigen Jahren ist klar gescheitert – unter anderem, weil die Industrie nicht bereit war, Finanzprodukte unter einer strengen Deckelung der Vertriebsgebühren aufzulegen. Die europäische Aufsichtsbehörde EIOPA und die EU-Kommission haben deshalb im September 2024 Vorschläge für eine Überarbeitung von PEPP gemacht. Die Kostenobergrenze soll flexibilisiert, der Zwang zum Angebot in weiteren Staaten abgeschafft, die Übertragung von anderen Altersvorsorgeprodukten auf PEPP ermöglicht und PEPP steuerlich gefördert werden.