Märkte am Mittag

Dax tief im Minus

Am Mittwoch geht es für den Dax abwärts. Mit 15.632 Punkten notiert er am Nachmittag so tief, wie seit rund drei Wochen nicht mehr. Schlusslicht im Leitindex ist Siemens Energy, die über 6% nachgeben.

Dax tief im Minus

Der deutsche Aktienmarkt hat zur Wochenmitte den Rückwärtsgang eingelegt. Händler verwiesen auf negative Vorgaben der US-Börsen vom Vorabend sowie auf anhaltende Konjunktursorgen und die abwartende Haltung vieler Anleger vor der EZB-Sitzung am Donnerstag.

Bis zum Nachmittag büßte der Dax 1,33% ein und notiert bei 15.633, Punkten – dem tiefsten Stand seit rund drei Wochen. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte büßte 0,58% auf 36.044 Punkte ein. Der EuroStoxx 50 gab um 0,87% nach. An der Wall Street sieht es am Mittwoch nach den Vortagsverlusten nach weniger Abgabedruck aus. Der Dow Jones Industrial wurde eine halbe Stunde vor dem Handelsstart vom Broker IG 0,1% tiefer bei 35.069 Punkten gesehen. Am Dienstag hatte das Kursbarometer der Standardwerte schon mit einem Abschlag von 0,8% unter Wachstumssorgen gelitten – anders als die Tech-Werte an der Nasdaq.

Helaba-Experte Ulrich Wortberg geht davon aus, dass sich die Marktteilnehmer vor der EZB-Ratssitzung etwas in Zurückhaltung üben werden. „Sorgen davor, dass die EZB das Tempo der Assetkäufe im Rahmen des Pandemieprogramms massiv reduzieren könnte, scheinen nicht sehr ausgeprägt zu sein“, so Wortberg. Am technischen Bild des Dax habe sich nicht viel verändert, die Indikatoren signalisierten weiterhin, dass die Luft bei rund 16.000 Punkten dünner werde.

Die Aktien von Airbus legten um 0,59% zu. Der Flugzeugbauer lieferte im August zwar nur noch 40 Maschinen aus, verglichen mit 47 Jets im Vormonat. Allerdings holte Airbus im August mit 102 Neubestellungen mehr Aufträge herein als in jedem vorangegangenen Monat des Jahres. Am Vormittag lag die Aktie noch im Minus. Die Nordex-Papiere gaben ihren Anfangsgewinn von bis zu 1,3% rasch ab und folgten dem Gesamtmarkt mit minus 3,47% deutlich nach unten. Der Windkraftanlagenbauer zog in den Sommermonaten zwölf neue Aufträge auf dem Heimatmarkt an Land. Das Unternehmen werde für unterschiedliche Kunden Anlagen mit einem Volumen von insgesamt über 123 Megawatt in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen liefern, hieß es. Die Anteilsscheine von Siemens Energy fielen um 6,49% und waren klares Schlusslicht im Dax. Sie gaben damit inzwischen über die Hälfte der Erholung seit dem Achtmonatstief Mitte Juli wieder ab. JPMorgan-Analyst Andreas Willi strich seine “Overweight”-Empfehlung für die Aktie. Er sieht bei Siemens Energy zwar weiter deutlichen Bewertungsspielraum, fürchtet aber massive Ergebnisrisiken bei Siemens Gamesa, an denen Siemens Energy 67% hält. Die Titel von Vantage Towers sackten um gut 1% ab. Die Privatbank Berenberg stufte die Aktie des Sendemasten-Betreibers nach deren zuletzt gutem Lauf von “Buy” auf “Hold” ab. Mittlerweile sei das Bewertungspotenzial im Vergleich zu anderen europäischen Branchenwerten ausgeschöpft, hieß es zur Begründung.

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