OECD-Umfrage

Deutschland bei Fachkräften beliebt

Es gibt ein großes Potenzial hoch qualifizierter Fachkräfte im Ausland, die sich für Deutschland interessieren. Dies zeigt eine Befragung, die die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführt hat. Demnach hat...

Deutschland bei Fachkräften beliebt

ast Frankfurt

Es gibt ein großes Potenzial hoch qualifizierter Fachkräfte im Ausland, die sich für Deutschland interessieren. Dies zeigt eine Befragung, die die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführt hat. Demnach hat über die Hälfte der Befragten vor, nach Deutschland zu ziehen. Viele von ihnen haben bereits erste Schritte unternommen. Um das dringend benötigte Fachkräftepotenzial zu heben, will Deutschland die Zuwanderung erleichtern. Der Bundestag hat dem Vorhaben am Freitag den Weg bereitet: Mit 371 Ja-Stimmen beschloss er das Chancen-Aufenthaltsrecht. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte: „Damit beenden wir auch die oft jahrelange Unsicherheit für Menschen, die schon längst Teil unserer Gesellschaft geworden sind.“

Zunächst sollen Ausländer, die seit fünf Jahren in Deutschland leben und nicht straffällig geworden sind, innerhalb von 18 Monaten die Voraussetzungen für einen langfristigen Aufenthalt erfüllen können. Dazu gehören Deutschkenntnisse, die Sicherung des eigenen Lebensunterhalts und der Identitätsnachweis.

Bei einem heftigen Schlagabtausch in der abschließenden Sitzung warfen Abgeordnete der Union der Ampel vor, abgelehnte Asylbewerber zu belohnen, die über Jahre nicht zu einer Klärung ihrer Identität beigetragen hätten. Die FDP hatte darauf gedrungen, dass nur von der neuen Regelung profitieren kann, wer nach Abschluss seines Asylverfahrens mindestens ein Jahr mit einer Duldung in Deutschland verbracht hat.

Der deutsche Arbeitsmarkt braucht mindestens 400000 Zuwanderer pro Jahr. Die OECD-Umfrage ergab nun, dass viele gut ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland gerne nach Deutschland einwandern würden. Die Mehrheit ist zwischen 25 und 44 Jahre alt und kann einen Hochschulabschluss oder Berufserfahrung vorweisen (siehe Grafik). Allerdings wünschen sie sich mehr Unterstützung – etwa bei der Jobsuche – und einen leichteren Zugang zu einem Visum.

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