Direktbanken

DKB gibt Kundenziel von 8 Millionen auf

Das Ende 2019 ausgerufene Ziel, die Zahl der Kunden bis 2024 auf 8 Millionen zu steigern, steht für die DKB nicht mehr im Vordergrund. Es ist mit dem bisherigen Wachstumstempo nicht zu erreichen.

DKB gibt Kundenziel von 8 Millionen auf

jh München

Die Direktbank DKB gibt das Wachstumsziel bezogen auf die Zahl ihrer Kunden auf. Die Vorgabe der Bayerischen Landesbank (BayernLB), des Mutterkonzerns, bis zum Ende des Jahres 2024 den Kundenstamm auf 8 Millionen zu steigern, wird nicht weiter verfolgt, wie die Börsen-Zeitung erfahren hat. Ende September 2022 hatte die zweitgrößte Direktbank in Deutschland mit Sitz in Berlin rund 5,3 Millionen Kunden.

In einer Stellungnahme der von Stefan Unterlandstättner geführten Bank heißt es, im Dezember habe die DKB entschieden, „aufgrund veränderter Marktbedingungen die 8 Millionen als rein quantitatives Kundenziel nicht weiter in der Strategie­planung zu berücksichtigen“. Die Direktbank erinnert daran, dass für die Ende 2019 beschlossene Strategie anorganisches Wachstum ein Baustein sein sollte. Optionen für Akquisitionen seien zwar geprüft worden, sie hätten jedoch weder unter wirtschaftlichen noch unter strategischen Aspekten die Anforderungen erfüllt.

Zudem weist die DKB auf andere externe Faktoren hin, die „das Wachstumsziel aufgrund von Marktdynamiken und verändertem Verbraucherverhalten stark beeinflusst hätten“. Als Beispiele werden die Corona-Pandemie genannt, die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank sowie das Verwahrentgelt, das Kunden für Einlagen zahlen mussten, und die Inflation als Folge des Kriegs gegen die Ukraine. Im Mutterkonzern BayernLB heißt es, auch das Urteil des Bundesgerichtshofes von 2021 zu den allgemeinen Geschäftsbedingungen habe die Situation wesentlich verändert.

Die DKB betont, dass sie an einem „klaren Wachstumskurs“ festhalte. Klar im Vordergrund stehe allerdings „ein nachhaltiges und profitables Wachstum“. Ein Sprecher ergänzte, es gehe in erster Linie um die Qualität der Kunden und eine Monetarisierung. Das heißt, die Direktbank strebt einen möglichst hohen durchschnittlichen Umsatz- und Ergebnisbeitrag der Kunden an. 8 Millionen Kundinnen und Kunden seien nach wie vor das „Ambitionsniveau“, fügte der Sprecher hinzu. Ob die Zahl bis Ende 2024 erreicht werde, sei aber nicht entscheidend. Der Vorstand habe diese Einstellung schon vor der Entscheidung im Dezember in Interviews klargemacht.

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