Coronahilfsprogramme

Erleichterte Kreditaufnahme

Sowohl die Bürgschaftsbank als auch ihr Schwesterinstitut, die MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg, haben ihre Hilfsprogramme für Firmen in der Coronakrise ausgebaut.

Erleichterte Kreditaufnahme

spe Stuttgart

Sowohl die Bürgschaftsbank als auch ihr Schwesterinstitut, die MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg, haben ihre Hilfsprogramme für Firmen in der Coronakrise ausgebaut. So bietet die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg bei Liquiditätskrediten inzwischen einen Tilgungszuschuss von 10% sowie eine optionale Bürgschaft bis 2,5 Mill. Euro von 90% an. Bei höheren Beträgen kann indessen die staatliche L-Bank in Stuttgart einspringen. „Mit diesen Maßnahmen wird krisengeschädigten Unternehmen die Kreditaufnahme erleichtert“, sagte Bürgschaftsbank-Vorstand Guy Selbherr auf der Jahrespressekonferenz der beiden Förderinstitute in Stuttgart.

Parallel dazu offeriert die MBG mit einem Programm für Mezzaninkapital Start-ups und kleinen Mittelständlern neue Möglichkeiten der Eigenkapitalfinanzierung. Interessierte Unternehmen können auf diese Weise Finanzierungen in Form typisch stiller Beteiligungen von bis zu 800000 Euro beantragen. Auf diese Weise kann die künftige Finanzstruktur der Unternehmen verbessert und unmittelbar die Liquidität gestärkt werden. In der Coronakrise seien die Auswirkungen im technologieorientierten Start-up-Bereich und bei innovativen Mittelständlern be­sonders ausgeprägt, weil Finanzierungsrunden verschoben oder Marktzugänge durch Kontakteinschränkungen erschwert wurden, sagte MBG-Geschäftsführer Dirk Buddensiek.

Darüber hinaus hat die MBG mit dem „Start-up BW Innovation Fonds“ über 27,5 Mill. Euro einen Ersatz für den nun ausfinanzierten „VC Fonds BW“ entwickelt. Der neue „Topf“ richtet sich wie sein Vorgänger vor allem an baden-württembergische Start-ups aus den Branchen Informations- und Kommunikationstechnologie, digitale Transformation, industrielle Innovation sowie Gesundheitswesen/Medizintechnik. „Die Coronakrise macht wie unter einem Brennglas deutlich, dass Innovationen durch Digitalisierung sowie im Bereich Gesundheitswesen und Medizintechnik in höchstem Maße aktive Zukunftsgestaltung sind“, sagte Buddensiek.

Indessen schlagen die coronabedingten Ausfälle bei beiden Instituten auch in der Bilanz zu Buche. Bei der Bürgschaftsbank lag die Ausfallquote 2020 mit rund 1,2% des Bestands noch auf relativ niedrigem Niveau. Dennoch musste die Bank einen Rückgang des Jahresüberschusses von 3,9 auf 1,2 Mill. Euro hinnehmen. Die MGB kam dagegen 2020 auf eine Ausfallquote von 7% gegenüber 3% im Vorjahr. Immerhin habe man mit 2,1 Mill. Euro gegenüber 4,3 Mill. Euro im Vorjahr noch ein positives Ergebnis erreichen können, so Buddensiek. Der Geschäftsführer zeigte sich trotz eines erwarteten Anstiegs der Insolvenzen im zweiten Quartal überzeugt, auch im laufenden Jahr einen positiven Jahresüberschuss ausweisen zu können.