Nachhaltigkeit

Anleger bauen Übergangsinvestments aus

Der Assetmanager Blackrock hat in einer Umfrage unter institutionellen Anlegern deren Interesse an zu Transition Investments ermittelt. Der Ansatz ergänzt klassische grüne Anlagen und setzt auf Veränderung.

Anleger bauen Übergangsinvestments aus

Investoren setzen auf ESG-Entwicklung

Blackrock-Umfrage zu Transition Investment als Ergänzung zur grünen Anlage – Mangel an Produkten beklagt

wbr frankfurt

Mit dem EU-Sustainable-Finance-Paket vom 13. Juni 2023 hat die Europäische Union das Thema Transition Finance aufgegriffen, was sich mit Übergangsfinanzierung übersetzen lässt. Der Bereich schließt die Lücke zwischen der allgemeinen Finanzierung und Green Finance. Ziel ist es, wirtschaftliche Aktivitäten, die nicht als grün gelten, zu unterstützen.

Dazu braucht es nicht nur Finanzierungsinstrumente, sondern Kapital. Institutionelle Investoren machen sich daher zunehmend Gedanken über den Ausbau von Transition Investments, gleichsam das Spiegelbild von Transition Finance. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Assetmanagers Blackrock unter 200 institutionellen Anlegern aus mehr als 15 Ländern.

Der Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft führt dazu, dass die Investoren Chancen und Risiken prüfen, die mit dem Wandel verbunden sind. Im Auftrag von Blackrock hat iResearch Anleger, die ein verwaltetes Vermögen von 8,7 Bill. Dollar verwalten, befragt.

Investments in die Transformation haben für 56% der Investoren eine hohe Priorität. Sie gaben an, dass sie in den nächsten ein bis drei Jahren der Anteil der Investments im Bereich Übergangswirtschaft erhöhen wollen. Die stärkste Zustimmung kam dabei von Anleger in den USA und Kanada.

Beim Weg zu Transition Investments zeigen sich deutliche Unterschiede im Ansatz der institutionellen Anleger. 56% der Befragten bevorzugen einen Gesamtportfolioansatz, während 41% Investments in die Übergangswirtschaft getrennt nach Anlageklassen auswählen. Die wichtigsten Anlageklassen, in denen institutionelle Anleger ihre spezielle Allokation erhöhen wollen, sind festverzinsliche Wertpapiere und Schwellenländer.

Wenn es um die Auswahl eines Partners für Transition Investments geht, suchen 60% institutionelle Investoren nach einem Vermögensverwalter mit starken Researchkapazitäten. 52% der Anleger gaben an, dass der direkte Zugang zum Markt für sie eine wichtige Rolle spielt.  Unwichtig bei der Wahl eines Partners ist dagegen die Mitgliedschaft in einer Nachhaltigkeitsorganisation wie zum Beispiel Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ) oder PRI (6%).

Investments im Bereich Transition sind aus Sicht der Anleger durchaus mit Schwierigkeiten verbunden. Die größte Herausforderung bei der Allokation in Übergangsstrategien sei es, die geeigneten Indikatoren für das gesamte Portfolio zu finden (46%). Viele Investoren fürchten bei Transition Investments niedrigere risikobereinigte Renditen (40%). Als nicht ausreichend sehen viele die Verfügbarkeit von speziellen Transition-Investmentprodukten (36%).

Eine weitere Sorge der Institutionellen ist die mögliche Ablehnung des Ansatzes durch die Eigentümer (30%). Die Umfrage macht insgesamt aber deutlich, dass mit einer Übergangsstrategie mehr Dynamik hin zu Nachhaltigkeit verbunden ist. Eine umfassende Betrachtung von Sektoren und auf Transition ausgerichtete Geschäftsmodelle werden von Investoren zunehmend als Chance gesehen.

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