Die britische Klimaschutzkommission hält das Ziel Großbritanniens, bis 2050 klimaneutral zu werden, für erreichbar. Die Maßnahmen der Regierung zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes hätten sich seit dem vergangenen Jahr verbessert, teilte das Climate Change Committee (CCC) mit. „Wenn mehr gehandelt wird, kann das Vereinigte Königreich seine gesetzlich festgelegten Klimaziele erreichen und die Sicherheit der Energieversorgung für Haushalte und Unternehmen im ganzen Land verbessern.“

Die Frist bis 2050 hat Gesetzeskraft. Die konservative Premierministerin Theresa May brachte eine entsprechende Änderung des Climate Change Act von 2008 im Juni 2019 durch das Unterhaus, ohne dass es darüber eine große öffentliche Debatte gegeben hätte. Die seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine rasant gestiegenen Energiekosten haben für eine breite gesellschaftliche Diskussion darüber gesorgt, was Klimaziele kosten dürfen.

Angesichts dessen fordert das CCC, dass Strom billiger werden müsse. Das werde die Annahme „sauberer“ Technologien wie Batteriefahrzeugen beschleunigen. Man könne ja einen Teil der bislang üblichen grünen Abgaben statt auf Strom auf Gas erheben.

Zugleich nahm das Komitee Fluggesellschaften und Flughafenbetreiber ins Visier: „Die Emissionen durch die Luftfahrt sind in den vergangenen zwei Jahren stark gestiegen und auf den Stand vor der Pandemie zurückgekehrt“, heißt es in dem CCC-Bericht. Damit trage die Luftfahrt derzeit mehr zum Treibhausgasausstoß des Vereinigten Königreichs bei als die Stromerzeugung.

„Wenn sich dieses Wachstum fortsetzt, könnte es ein Risiko für das Erreichen künftiger Ziele darstellen“, konstatiert das niemandem rechenschaftspflichtige Expertengremium. „Um es abzumildern, sollten sich die Kosten der Dekarbonisierung der Luftfahrt und des Umgangs mit Nicht-CO₂-Effekten in den Flugkosten widerspiegeln.“ Das werde dazu beitragen, das Nachfragewachstum in Einklang mit Net Zero zu halten, und Einnahmen bringen, um für nachhaltige Treibstoffe und andere Maßnahmen zu bezahlen.