Die niederländische Nach-
haltigkeitsbank Triodos steht in Deutschland vor einem Chefwechsel: Georg Schürmann (61) gibt Ende April seine Funktion auf, um einen „neuen Lebensabschnitt“ zu beginnen, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Der Manager stieg mit Markteintritt der Bank in Deutschland Mitte 2009 als Geschäftsleiter ein und hat seither in Frankfurt das Sagen.

Wer ihn an der Spitze folgen wird, steht allerdings nicht offiziell fest. Eine Person stehe bereits für die neue Aufgabe bereit, die niederländische Zentralbank als Finanzaufsicht habe jedoch noch nicht das notwendige Plazet erteilt, wie ein Sprecher sagte. Die Bank will „zu gegebener Zeit“ die Nachfolge bekannt geben.

In der Nachhaltigkeitsszene ist Schürmann – verheiratet, drei Kinder – gut vernetzt: Er gehört dem Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung an und leitet dort die Arbeitsgruppe für eine ESG-Skala. Den Versicherer Barmenia berät er als Mitglied des Nachhaltigkeitsbeirats, das Bistum Eichstätt begleitet er im Diözesan-Vermögensverwaltungsrat. Vor seinem Wechsel zu Triodos war der gelernte Bankkaufmann mehr als zwei Jahrzehnte für die Deutsche Bank tätig.

In Deutschland ist die Triodos mit einer Bilanzsumme von 901 Mill. Euro per Ende 2022 eher klein. Zum Vergleich: Die Rivalin GLS Bank kam zeitgleich auf 9,8 Mrd. Euro, während die Triodos vor allem in den Niederlanden, Belgien und Spanien aktiv ist und insgesamt 16,5 Mrd. Euro ausweist. In Deutschland finanziert die Bank laut Geschäftsbericht der Gruppe häufig die Biolebensmittelbranche, den Einzelhandel, Erholungsangebote sowie Kunst- und Kulturvorhaben.