ESG-Anleihen: Warum das Volumen sinkt
Nachhaltigkeit
ESG-Emissionen legen Rückwärtsgang ein
kjo Frankfurt
Zu einem rückläufigen Emissionsvolumen ist es in diesem Jahr bei ESG-Anleihen (Environment, Social, Governance) und entsprechenden Krediten gekommen. Im ersten Halbjahr wurden ESG-Bonds und Kredite über 373 Mrd. Euro generiert, was einem Rückgang von 8% gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 (405 Mrd. Euro) entspricht. Das geht aus den neuesten Daten zum ESG-Segment der Afme (Association for Financial Markets in Europe) hervor. Das Minus war in erster Linie auf einen Rückgang der ESG-Anleihen um 10% gegenüber dem Vorjahr zurückzuführen. ESG-Anleihen lagen in den ersten sechs Monaten bei einem Volumen von 218 Mrd. Euro. Nachhaltigkeitsgebundene Anleihen und Transition Bonds beliefen sich auf insgesamt 13 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 13% gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 entspricht. ESG-Anleihen und -Kredite umfassen ESG-gelabelte Anleihen (auf Basis der Erlöse), Sustainability-linked Bonds, Transition Bonds, grüne Kredite und Sustainability-Linked Loans. Im zweiten Quartal 2025 führten französische Emittenten mit 86 Mrd. Euro die Gesamtemissionen von Krediten und Anleihen an, gefolgt von deutschen Emittenten mit 57 Mrd. Euro. Italien leistete mit 52% des Gesamtvolumens (6 Mrd. Euro) den größten Beitrag zu Sustainability Linked Bonds und Transition Bonds.
Stärker als im zweiten Halbjahr 2024
Einzelne Emittenten stellen aber auch eine eine rege Nachfrage nach ihren grünen Papieren fest – so etwa Nadia Calvino, Präsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB) im Juni im Interview dieser Zeitung. Feststellbar ist aber auch, dass der Markt im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2024 zulegen konnte. Diese Papiere profitieren in Europa auch von den Umschichtungen von US-Assets zu europäischen Assets.
