Cum-Ex-Geschäfte

Ex-Warburg-Manager zu hoher Haftstrafe verurteilt

Das Landgericht Bonn hat einen früheren Mitarbeiter der Warburg-Gruppe wegen Cum-ex-Geschäften zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Ex-Warburg-Manager zu hoher Haftstrafe verurteilt

lee Frankfurt

Das Landgericht Bonn hat einen früheren Mitarbeiter der Warburg-Gruppe wegen Cum-ex-Geschäften am Dienstag zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Die Kammer habe den Angeklagten wegen Steuerhinterziehung in fünf Fällen zu fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt, erklärte eine Sprecherin des Gerichts auf Anfrage. Angesichts der Länge des im November begonnenen Verfahrens gelten demnach zwei Monate der Strafe als bereits vollstreckt.

Bei dem Angeklagten Christian S. soll es sich Bloomberg zufolge um die rechte Hand des früheren Warburg-Chefs Christian Olearius handeln. Zur Last gelegt hatte ihm die Staatsanwaltschaft Steuerhinterziehung in 13 Fällen zwischen 2006 und 2013, die einen Steuerschaden von 326 Mill. Euro verursachten. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von zehn Jahren wegen schwerer Steuerhinterziehung gefordert, die Verteidigung einen Freispruch.

Sein früherer Arbeitgeber betonte in einer Mitteilung, dass das noch nicht rechtskräftige Urteil gegen S. „ohne wirtschaftliche Folgen für die Warburg-Gruppe“ bleibe, da das Gericht von einem Einziehungsverfahren gegen sie absehe. Sie verwies auf die aus ihrer Sicht im Cum-ex-Komplex bislang nicht ausreichend berücksichtigte Verantwortung der beteiligten Depotbanken im Inland.

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