Corporate Finance Award 2019

Auszeichnung für Versum-Deal im Eiltempo

Die Gewinner der Corporate Finance Awards 2019 der Börsen-Zeitung stehen fest: Die Preise gehen in diesem Jahr an Merck, RWE, AMS, Teamviewer, Celonis, Wintershall Dea und KKR. Die Auszeichnungen in den sieben Kategorien IPO, M&A, Large Caps,...

Auszeichnung für Versum-Deal im Eiltempo

Die Gewinner der Corporate Finance Awards 2019 der Börsen-Zeitung stehen fest: Die Preise gehen in diesem Jahr an Merck, RWE, AMS, Teamviewer, Celonis, Wintershall Dea und KKR. Die Auszeichnungen in den sieben Kategorien IPO, M&A, Large Caps, Mid/Small Caps, Digital, Debt und Pri­vate Equity werden am 2. April im Rahmen des von der Börsen-Zeitung und PwC veranstalteten Corporate Finance Summit in Frankfurt überreicht.

Der Jury unter Vorsitz von Claus Döring, Chefredakteur der Börsen-Zeitung, gehören Martin Scholich, PwC Europe Consulting Leader, Alexander Dibelius, Geschäftsführer der Private-Equity-Gesellschaft CVC, Daniela Favoccia, Partnerin bei der Rechtsanwaltskanzlei Hengeler Mueller, Martin Reitz, Geschäftsführer und Leiter Investment Banking Rothschild Deutschland, sowie Christoph Schalast von der Kanzlei Schalast & Partner, Professor für M&A an der Frankfurt School for Finance & Management, an. Wegen Interessenkonflikten hat sich Herr Schalast bei der Abstimmung in diesem Jahr enthalten.

Mit den Awards zeichnet die Börsen-Zeitung bereits zum zehnten Mal Transaktionen oder Kapitalmarktmaßnahmen aus, die unternehmensstrategisch und/oder finanzierungstechnisch herausragen. Die Transaktionen mussten im Jahr 2019 erfolgt sein oder die wesentlichen kartellrechtlichen Hürden genommen haben. Letzteres gelang beim M&A-Deal des Jahres im Eiltempo. Vom ersten, zunächst noch feindlichen Gebot für die US-amerikanische Versum bis zum Closing benötigte Merck nur 222 Tage.

Mit einem deutlich länger angebahnten 40-Mrd.-Euro-Deal setzte sich RWE in der Kategorie Large Caps durch. Mit Eon wurde die Tochter Innogy zerschlagen und der Kohle-Dinosaurier zu einem der größten Ökostromerzeuger der Welt. Bei Mid/Small Caps siegte AMS mit Hartnäckigkeit. Die Übernahme von Osram brauchte mehrere Anläufe.

In der Kategorie IPO überzeugte der Börsengang von Teamviewer die Jury. Dem Göppinger Softwareunternehmen glückte mit 2,2 Mrd. Euro Emissionsvolumen nicht nur das größte deutsche Software-IPO überhaupt. Auch in der Folge lief es an der Börse rund. Binnen weniger Monate ist das Unternehmen mit 6,5 Mrd. Euro Börsenwert bereits in den MDax aufgestiegen.

Auch in der Kategorie Digital hatte für die Jury ein Softwarehaus die Nase vorn. Celonis analysiert Daten von Betriebsabläufen zu deren Optimierung und zählt etwa ABB, BMW und Citigroup zu ihren Kunden. Bei der jüngsten Finanzierungsrunde warb das deutsche Einhorn vergangenes Jahr 290 Mill. Dollar zu einer Bewertung von 2,5 Mrd. Dollar ein.

In der Kategorie Debt wird das Debüt von Wintershall Dea am Fremdkapitalmarkt prämiert. Die erfolgreiche Anleiheplatzierung im Volumen von 4 Mrd. Euro ist für die Jury ein gutes Vorzeichen für den angepeilten Börsengang. Eine ungewöhnliche Allianz brachte KKR den Preis in der Kategorie Private Equity: der Einstieg und das spätere Delisting von Axel Springer. Die Preisträger werden in den nächsten Wochen in einer Artikelserie vorgestellt. Den Anfang macht in der heutigen Ausgabe RWE, Sieger der Kategorie Large Caps.

Börsen-Zeitung, 8.2.2020

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