Corporate Finance Award 2021

Ein Rekordjahr für Deals

2021 war ein Rekordjahr für Deals wie Börsengänge, Anleiheemissionen, Abspaltungen oder Fusionen und Übernahmen. Vor allem Transaktionen mit Beteiligung von Finanzinvestoren gab es öfter als je zuvor. Sieben dieser Deals wurden jetzt mit dem Corporate Finance Award der Börsen-Zeitung ausgezeichnet.

Ein Rekordjahr für Deals

cru Frankfurt

Deals mit Finanz­investoren-Beteiligung haben im vergangenen Jahr ein Rekordniveau erreicht. „An mehr als 3100 Transaktionen mit einem Gesamtwert von rund 217 Mrd. Euro waren Private-Equity-Gesellschaften allein in Europa beteiligt“, fasste Joachim Englert, Geschäftsführer und Partner der Unternehmensberatung PwC, eine der wichtigsten Entwicklungen des Vorjahres anlässlich der 12. Verleihung der Corporate Finance Awards der Börsen-Zeitung in Frankfurt zusammen. „Das entspricht einer um 13 % höheren Anzahl von Deals gegenüber 2020 – und einem Plus von 54,6 % beim Deal-Wert.“ Das sei eines der Ergebnisse des „Private Equity Trend Report 2022“, für den PwC Deutschland im vierten Quartal 2021 und im ersten Quartal 2022 insgesamt 250 europäische Private-Equity-Unternehmen befragt hat.

Der mit Abstand wichtigste Treiber für Fusionen und Übernahmen ist demzufolge die digitale Transformation von Unternehmen. „Das belegt ganz klar der noch einmal stärkere Fokus der Private-Equity-Branche auf Technologie, Medien und Telekommunikation“, konstatierte Englert. „Und das Tempo, auch das der technologischen Veränderungen, zieht an.“ Wollten Unternehmen diese Geschwindigkeit mitgehen – und das müssten sie –, seien sie häufig darauf angewiesen, andere, innovative Unternehmen zu erwerben.

Technik als Treiber

Gerade weil sich die Technik so rasant entwickle, müssten sich Unternehmen fragen, welche Technik ihnen hilft, ihre Ziele zu erreichen – zum Beispiel das Ziel, effizienter zu agieren. „Es ist daher noch einmal wichtiger geworden, die gewünschte Wertsteigerung unter anderem mit einer gut geplanten Deal-Umsetzung auch wirklich zu erreichen“, sagte Englert. „Zumal die gesamtwirtschaftliche Unsicherheit durch den Ukraine-Krieg zunimmt.“ Unternehmen müssten sich auch möglicher Risiken bewusst sein, die mit dem Technikeinsatz einhergingen – etwa Cyberangriffe. Dieser Aspekt sei durch den Ukraine-Krieg ebenfalls noch einmal virulenter geworden.

Ein langfristiger Megatrend ist laut PwC ESG (Environment, Social, Governance). „Diese nachhaltigkeitsbezogenen Aspekte hatten wir im vergangenen Jahr noch nicht als Transaktionstreiber gesehen“, räumte Englert ein. „Das gilt im Wesentlichen auch heute.“ Eine Ausnahme sei etwa die 2020er Akquisition von ISS, einem führenden ESG-Datenanbieter, durch die Deutsche Börse.

Solche wirklich ESG-getriebenen Deals sind insgesamt noch selten. „Dennoch: Wichtige Rahmenbedingungen, auch regulatorisch getrieben, sind nachhaltigkeitsbezogene Aspekte allemal“, betont Englert. „Und in einzelnen Branchen – denken wir nur an Automotive – sind sie schon heute mitentscheidend für Erfolg oder Misserfolg.“

Breite Palette an Dynamiken

Beispiele für die Dynamiken gab es im Rahmen der Preisverleihung in sieben Kategorien – mit besonders gut durchgeführten M&A-Transaktionen, Abspaltungen, Börsengängen oder Anleiheemissionen von dem Wohnungskonzern Vonovia, den Autoherstellern Mercedes und Porsche, dem Solar-Start-up Enpal, den Finanzinvestoren EQT und Hellman & Friedman mit ihrem Online-Haustierbedarfshändler Zooplus so­wie der Vodafone-Funkturmtochter Vantage Towers.

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