Warum auch konservative Banken immer mehr auf Fintech-Lösungen setzen
Warum auch konservative Banken immer mehr auf Fintech-Lösungen setzen
Die Finanzbranche befindet sich an einem Wendepunkt: Traditionelle Banken müssen effizientere und flexiblere Geschäftsmodelle entwickeln, um im digitalen Zeitalter konkurrenzfähig zu bleiben. Dies gilt besonders in Europa, wo der Bankensektor stark fragmentiert ist. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank gab es Ende 2021 nur rund 4.900 Kreditinstitute in der Eurozone. Der zunehmende Trend zu Fusionen und Umstrukturierungen lässt die Zahl der Banken weiter sinken und verdeutlicht, dass es für viele Institute schwieriger wird, sich im Wettbewerb zu behaupten.
Parallel dazu steigt die Zahl europäischer Banken, die Outsourcing-Lösungen über Fintech-Unternehmen nutzen, auf mittlerweile rund 50%. Diese Partnerschaft zwischen einstig gedachten „Rivalen“ hat sich von einer Option zu einer strategischen Notwendigkeit entwickelt. Die Zusammenarbeit mit Fintechs erlaubt es Banken, innovative Technologien zu integrieren, ohne das gesamte Geschäftsmodell ändern zu müssen. Dabei sind insbesondere Outsourcing-Modelle gefragt, die den Servicezugang verbessern, beispielsweise durch den Einsatz von Cloud-Lösungen. Bei der Wahl des passenden Partners spielen die Größe und operativen Kapazitäten des Unternehmens eine entscheidende Rolle.

Gerade in Europa und Großbritannien ist in den letzten Jahren eine erhöhte Nachfrage nach Outsourcing-Modellen zu erkennen. Selbst traditionell auf veraltete Systeme und On-Premises-Wartung angewiesene Privatbanken erkennen mittlerweile die Vorteile des Auslagerns, sei es zur Kostenersparnis, für ein besseres Nachhaltigkeitsmanagement oder für einen optimierten Servicezugang durch Cloud-Lösungen. Banken profitieren zudem von sogenannten Regtech-Lösungen, die ihnen helfen, komplexe regulatorische Anforderungen zu erfüllen.
Outsourcing strategisch angehen
Die Digitalisierung stellt traditionelle Banken vor Herausforderungen. Die Integration moderner Technologien bei gleichzeitiger Gewährleistung von Cybersicherheit und Datenschutz erfordert erhebliche Investitionen in IT-Infrastruktur. Auch die entsprechende Rekrutierung und Umschulung von Fachkräften fällt an. Outsourcing ist dabei längst nicht mehr nur ein technisches Thema für CIOs und CTOs, sondern hat sich zu einem zentralen Anliegen der COOs entwickelt. Diese Verschiebung spiegelt die zunehmende Anerkennung der Vorteile von Outsourcing in verschiedenen Unternehmensbereichen wider.
Modularität und Interoperabilität
Um diese Hürde zu bewältigen, müssen Finanzunternehmen Outsourcing-Projekte strategisch angehen. Das bedeutet, dass sie einen Blick auf ihre Betriebskapazitäten, Kompetenzen und die Rendite ihrer Investitionen werfen und je nach Größe und Geschäftsmodell unterschiedliche Outsourcing-Strategien wählen müssen. Maßgeschneiderte Lösungen bieten hier einen klaren Vorteil. Diese sind auf die spezifischen Bedürfnisse und betrieblichen Anforderungen der Banken abgestimmt und ermöglichen es, regulatorische Belastungen zu reduzieren und gleichzeitig die digitale Transformation zügig voranzutreiben.
Für die Zukunft zeichnet sich ein klarer Trend ab: Der Schwerpunkt liegt auf Modularität und Interoperabilität. Diese Konzepte reduzieren nicht nur die Komplexität und Kosten von Digitalisierungsprojekten, sondern erleichtern auch die grenzüberschreitende Standardisierung. Banken, die weiterhin auf veraltete IT-Systeme setzen, laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren. In einem so dynamischen digitalen Umfeld kann es fatal sein, Innovationen zu hemmen und nicht agil genug zu sein. Ein flexibler Ansatz, der sowohl interne als auch externe Ressourcen integriert, ermöglicht es, Outsourcing-Lösungen passgenau auf die betrieblichen Anforderungen abzustimmen. Um Risiken wie Reputationsverlust und Qualitätsmängel zu minimieren, sollten Banken verschiedene Geschäftsbereiche auslagern, während sie die Kontrolle über zentrale Funktionen behalten. So können sie Outsourcing reibungslos und erfolgreich in ihre Abläufe integrieren.