Von Grit Beecken, FrankfurtDie deutsche Fondsbranche steht derzeit außerordentlich gut da: Die hierzulande aufgelegten Vehikel haben seit Januar bereits höhere Beträge eingesammelt als im Gesamtjahr 2000 – und damals befand sich die Finanzwelt im Kursrausch. Auch am Finanzplatz Luxemburg laufen die Geschäfte glänzend.Am 7. und 8. Oktober trifft sich die Assetmanagementbranche auf den 4. Investmentfondstagen der Börsen-Zeitung im Frankfurter Palmengarten und nimmt dort Marktchancen, neue Produkte und regulatorische Herausforderungen unter die Lupe. Am Mittwoch wird Ifo-Chef Hans-Werner Sinn die Veranstaltung mit einer Keynote zur Entwicklung der Weltwirtschaft und der Situation in Deutschland und Europa eröffnen und somit die Gemengelage schildern, in der die Fondsgesellschaften ihre Produkte entwickeln und vertreiben. Anschließend werden in diversen Workshops Fachthemen beleuchtet, darunter der aktuelle Stand bei der alternativen Fondsrichtlinie AIFMD sowie Entwicklungen rund um Ucits und die überarbeitete Finanzmarktrichtlinie Mifid II. Zudem sind Alphaquellen in Rentenportfolien ebenso ein Thema wie Währungsrisiken und der US-Ölsektor.Fintech-Unternehmen wie Wikifolio bringen derzeit Schwung in die Branche, weil sie bestehende Vertriebsmodelle in Frage stellen. Wie groß der Handlungsbedarf beim digitalen Vertrieb für Assetmanager wirklich ist, wird auf einer Podiumsdiskussion besprochen.Am Donnerstagvormittag spricht Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in einer Keynote über das Zusammenspiel von Finanzstabilität und Geldpolitik. Dabei wird der Forscher vor allem einen Ausblick für Deutschland und Europa liefern. Anschließend gibt Thomas Richter, Geschäftsführer des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI), einen Überblick über aktuelle Trends in der Regulierung. Frank Dornseifer, Geschäftsführer des Bundesverbands Alternative Investments, spricht über die bevorstehende Investmentsteuerreform und Gerhard Jovy, Geschäftsführer von Acarda, gibt Auskunft über das Risikomanagement für alternative Investmentfonds.Die Investmentfondstage enden mit einer Podiumsdiskussion, die sich um das Thema Zielmärkte dreht. Gleich mehrere Regelwerke fordern Emittenten auf, künftig einen genauen Zielmarkt für ihre Produkte zu definieren. Für Assetmanager ist das eine schwierige Aufgabe. Denn die Festlegung des sogenannten Target Market ist nach wie vor recht vage formuliert – und auch nicht in allen Gesetzen gleichlautend. Für Produktanbieter ist es nach eigenen Angaben zum einen sehr schwierig, den genauen Adressatenkreis festzulegen. Zum anderen wissen gar nicht alle Emittenten, an wen die Produkte am Ende verkauft werden. Dennis Friess, Leiter Institutionelle Quantitative Mandate und ETF bei der Deka Bank, wird mit Michael Daemgen von Arendt Regulatory Solutions und Julia Backmann vom BVI über die erheblichen Herausforderungen sprechen.