Dienstag, 27.3.:Der Medienkonzern Bertelsmann hat im abgelaufenen Turnus einen wichtigen Meilenstein erreicht. Mit Pearson, die Anfang 2017 die Exit-Option bei dem gemeinschaftlich geführten Publikumsbuchverlag Penguin Random House (PRH) gezogen hatte, wurden sich die Gütersloher handelseinig. Seit Anfang Oktober gehören dem Familienkonzern 75 % der Anteile. Damit ist, wie es Vorstandschef Thomas Rabe darstellte, die Transformation des Konzerns zumindest in groben Zügen abgeschlossen. Die beabsichtigte Gesellschafterstruktur ist in allen acht Segmenten erreicht – auch wenn bei RTL und PRH nur 75 % der Anteile gehalten werden. Jetzt geht es sozusagen um den Feinschliff. Auf dem Weg zur heutigen Aufstellung hat Bertelsmann 4,3 Mrd. Euro in Wachstums- und Digitalgeschäfte investiert und Geschäfte mit einem Umsatz von 2 Mrd. Euro losgeschlagen, wie Finanzchef Bernd Hirsch im Herbst im Interview der Börsen-Zeitung vorrechnete. Gleichwohl ist zum Ziel – bis 2020 soll der Konzernumsatz auf 20 Mrd. Euro ausgebaut werden – noch ein gutes Stück Weg zurückzulegen. Nachdem die Erlöse 2016 auf knapp 17 Mrd. Euro abgebröckelt waren, steht für den abgelaufenen Turnus, über den Bertelsmann am Dienstag berichtet, ein leichtes Erlösplus in der Planung. Die Vorgabe für das Nettoergebnis lautet auf mehr als 1 Mrd. Euro. Damit wird klar, dass das mittelfristige Umsatzziel ohne größere Akquisitionen kaum erreicht werden dürfte. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass Bertelsmann erst Anfang des Jahres den Rückzug aus dem bei Arvato angesiedelten Bereich Customer-Relationship-Management (CRM) angekündigt hat. Zur Disposition steht damit abermals ein Umsatzvolumen von 1 Mrd. Euro. Damit muss hinter das mittelfristige Umsatzziel ein dickes Fragezeichen gesetzt werden, zumal Bertelsmann nach eigenem Bekunden keine Milliardentransaktion auf den Konzern zukommen sieht. ab