FINANZMARKTKALENDER - NÄCHSTE WOCHE

Ceconomy ohne Plan

Interimschef Düttmann zieht Bilanz - Transformation kostet zunächst Geld

Ceconomy ohne Plan

ab Düsseldorf – Mit einem Paukenschlag hat das Geschäftsjahr von Ceconomy im Oktober begonnen. Nach nicht einmal acht Monaten im Amt musste Vorstandschef Jörn Werner seinen Hut nehmen. Wie wir seit dieser Woche wissen, hat er es nicht geschafft, die Reihen hinter sich zu schließen – oder um es mit den Worten von Interims-CEO Bernhard Düttmann zu sagen: “Ein CEO muss immer die Mannschaft hinter sich bringen, sonst kann er nichts umsetzen.” An Düttmann ist es nun, am kommenden Dienstag Bilanz über den abgelaufenen Turnus zu ziehen.Dass der Interimschef, der für zwölf Monate vom Aufsichtsrat an die Vorstandsspitze entsandt wurde, zeitgleich auch den von Werner für “rund um den Jahreswechsel” versprochenen klaren Zukunftsplan vorlegt, ist allerdings nicht zu erwarten. Dafür braucht das jüngst aus der Taufe gehobene Strategie-Komitee noch Zeit. Neben Düttmann gehören dem Komitee Finanzchefin Karin Sonnenmoser sowie Ferran Reverter, der starke Mann der Media-Saturn-Holding, als Chief Operating Officer an.Die Media-Saturn-Holding ist das wichtigste Asset von Ceconomy. Allerdings hat der aus der Metro hervorgegangene Händler für Unterhaltungselektronik auf die Holding keinen vollen Durchgriff. Eine mit Vetorecht ausgestattete Minderheitsbeteiligung liegt bei Convergenta Invest, der Vermögensverwaltungsgesellschaft der Familie Kellerhals. Zwar hat sich das Klima zwischen Convergenta und Ceconomy mittlerweile entspannt. Ein Tausch der Convergenta-Beteiligung in Aktien von Ceconomy, den Werner maßgeblich vorangetrieben haben soll, zeichnet sich bis heute jedoch nicht ab. Für den Abbau der Doppelstrukturen wäre das jedoch erforderlich. Hohe SonderlastenDoch auch wenn Ceconomy Ende Oktober verkünden konnte, das Geschäftsjahr 2018/19 etwas besser als erwartet abgeschlossen zu haben, täuscht das nicht über den immensen Handlungsbedarf hinweg. Zumal in den vorläufigen Ergebniszahlen, die sich auf Vorjahresniveau bewegen sollen, weder die Restrukturierungsaufwendungen – sie dürften sich im dreistelligen Millionenbetrag bewegen – noch die immensen Abfindungen für ausgeschiedene Führungskräfte enthalten sind.