Donnerstag, 26.10.:Die Deutsche Bank ist in hohem Maße mit sich selbst beschäftigt. Zum einen sind zwar die größten und teuersten Rechtsstreitigkeiten allem Anschein nach weitgehend abgearbeitet. Zum anderen herrscht aber Hochbetrieb auf der Dauerbaustelle Taunusanlage 12 in Frankfurt. Da läuft die Integration im Privat- und Firmenkundengeschäft mit der Tochter Postbank, da wird der Teil-Börsengang der Assetmanagement-Einheit vorangetrieben, und da geht das strategische Hü und Hott munter weiter: Eben standen die Geschäfte in Spanien zur Disposition, jetzt wurde der Verkauf abgeblasen, wohl weil sich die Preisvorstellungen als unrealistisch erwiesen haben – Management by Trial and Error.Auch wenn milliardenschwere Straf- oder Vergleichszahlungen im Kontext mit der Aufarbeitung der Finanzkrise nicht mehr die Schlagzeilen dominieren: Unter einem Mangel an schlechten Nachrichten leiden die Blauen nicht. Die Herabstufung des Langfristratings durch die Agentur Fitch von “A-” auf “BBB+” Ende September ist ein Beispiel. Auffällige, von wem auch immer unternommene Versuche, durch das Lancieren von Gerüchten und Halbwahrheiten Bankchef John Cryan alt aussehen zu lassen, sind ein anderes.Kann man sich unter solchen Voraussetzungen noch hinreichend um die Kunden und das Geschäft kümmern? Wie es der Deutschen Bank im dritten Quartal gelungen ist, Erträge zu generieren, und was davon hängen geblieben ist, wird Finanzchef James von Moltke am Donnerstag in einer Telefonkonferenz den Investoren und Analysten erläutern. Das breitere Publikum liest es spätestens tags darauf in der Zeitung.ski