FINANZMARKTKALENDER - NÄCHSTE WOCHE

Die Party ist noch nicht vorüber

Der deutsche Immobilienmarkt boomt - Konjunktur und Niedrigzins sind zentrale Stützen

Die Party ist noch nicht vorüber

Von Thomas List, FrankfurtIrgendwann muss doch mal Schluss sein mit der Party auf den Immobilienmärkten. Immerhin begann “nach Lehman” der Aufschwung in Deutschland spätestens 2010/2011. Und doch ist die Stimmung weiterhin ungebrochen, wie es gerade auf dem Immobiliensymposium der DekaBank hieß. Und auch Stefan Mitropoulos von der Helaba bläst in seinem Vortrag am 13. Immobilientag der Börsen-Zeitung in das gleiche Horn. “Anhaltend gute Konjunktur + Niedrigzins = Immobilienaufschwung ohne Ende?”, fragt er und dürfte am 27. September in der Frankfurter Industrie- und Handelskammer vermutlich dazu Stellung nehmen, unter welchen Bedingungen dieser Boom seinen Schwung verlieren könnte.Bei den meisten Beobachtern herrscht Einigkeit, dass die gute Konjunktur gerade in Deutschland anhalten wird. Es gibt kaum einen Grund, warum dies auf Sicht, sagen wir für das kommende Jahr, nicht so sein sollte – außer die großen Krisen dieser Welt (insbesondere Nordkorea, Syrien, Ostukraine) laufen komplett aus dem Ruder oder ein Schwarzer Schwan, also ein Ereignis, das noch keiner kennt und das damit nicht vorhersehbar ist, taucht auf. Dazu passt das Motto des Vortrags von Timo Tschammler von JLL Germany: “Der deutsche Immobilienmarkt im Spannungsfeld des Weltgeschehens”.Die große Unbekannte ist die Zinsentwicklung. Ausgehend von den USA wird die Erhöhung der Leitzinsen kommen – nur wann und in welchen Schritten? Aller Voraussicht nach wird dies bald sein und in kleinen Schritten erfolgen, so dass Turbulenzen an den Aktien- und Anleihemärkten vermieden werden. Die Europäische Zentralbank wird vermutlich in einem gewissen zeitlichen Abstand folgen.Die niedrigen Zinsen werden uns also noch für einige Zeit erhalten bleiben. Was bedeutet dies in Kombination mit der (zunehmenden) Regulatorik und dem Immobilienboom für die Immobilienfinanzierung, fragt Louis Hagen, Vorstandsvorsitzender der Münchener Hypothekenbank und Präsident des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (VdH) im Eröffnungsvortrag des 13. Immobilientags dieser Zeitung.Dieses Thema diskutieren dann auch Michael Berger, Bereichsleiter Immobilienfinanzierung der Helaba, Jürgen Helm, Leiter Real Estate Germany von HSBC Deutschland, Botho von Hülsen, Senior Real Estate Manager der Crowdinvesting-Plattform Exporo und Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp. Ein zentraler Baustein für die Refinanzierung von Immobilienkrediten sind Covered Bonds. Bei der Europäischen Union gab es immer wieder Bestrebungen, die nationalen Gesetzgebungen zu harmonisieren. Was es dazu nun Neues aus Brüssel gibt, wird Wolfgang Kälberer vom VdH berichten – und auf die EU-Standards für die Beleihungswertermittlung eingehen.Steuern haben bei Investitionen in Immobilien schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Daher wird sich Michael A. Müller von PricewaterhouseCoopers mit aktuellen steuerlichen Entwicklungen und Trends beschäftigen. Oliver Barth von BNP Paribas Real Estate wirft einen Blick auf Büroimmobilien 4.0 und Jens Böhnlein, CA Immobilien Anlagen, zeigt, wie man im Bürogebäude der Zukunft arbeiten wird (Smart Working, Smart Buildling). Die Digitalisierung macht auch vor Assetmanagern nicht Halt (Florian Stadlbauer, Commerz Real). Und natürlich wird der 13. Immobilientag der Börsen-Zeitung auch den deutschen Wohnimmobilienmarkt nicht vergessen (Konstantin Kortmann, JLL).