FINANZMARKTKALENDER - NÄCHSTE WOCHE

Digitalisierung dominiert die Agenda

Die Börsen-Zeitung lädt zum 15. Internationalen Retail-Bankentag - Großbanken gehen verschiedene Wege

Digitalisierung dominiert die Agenda

Von Bernd Neubacher, FrankfurtLange ist es her, dass das Massengeschäft der Banken als zwar wichtiges, aber auch wenig aufregendes Segment galt. Tatsächlich ist im Retail Banking derzeit so viel Musik drin wie in kaum einer anderen Disziplin der Kreditwirtschaft. Auf der einen Seite sorgen eine ultralockere Geldpolitik, regulatorische Vorgaben und die Erfordernisse von Investitionen in Digitalisierung in den Banken mächtig für Kostendruck, während Fintechs den Instituten Kunden und Marktanteile streitig zu machen drohen. Auf der anderen Seite aber sorgen erhöhte Automation sowie neue Regelwerke etwa für den Zahlungsverkehr sowie im Wertpapiergeschäft dafür, dass sich neue Geschäftschancen eröffnen und Marktanteile in Bewegung geraten dürften. Die beiden deutschen Großbanken haben sich in dieser Gemengelage zu unterschiedlichen Strategien entschlossen. Zwar forcieren beide Häuser die Digitalisierung ihres Angebots. Während aber die Deutsche Bank die Zahl ihrer Filialen zugleich um bundesweit 188 auf 535 reduziert, setzt die Commerzbank auf Wachstum. An ihrem Filialnetz hält sie fest, obwohl sie im Konzern bis 2020 rund jede fünfte Vollzeitstelle abbauen will. Zugleich hat sie gelobt, in den kommenden drei Jahren 2 Million Neukunden zu gewinnen.Auf dem 15. Internationalen Retail-Bankentag der Börsen-Zeitung wird sich am Dienstag kommender Woche die Gelegenheit bieten, zwei Retail-Verantwortliche beider Institute im direkten Vergleich zu erleben: Zunächst wird Michael Mandel, Privatkundenvorstand der Commerzbank, zum Thema “Digital und um die Ecke – das Privatkundengeschäft auf Wachstumskurs” sprechen. Anschließend wird Asoka Wöhrmann, Leiter Privatkunden Deutschland der Deutschen Bank, “die (digitale) Transformation des Privatkundengeschäfts” der Bank erörtern.Wie stark digitales Banking die Manager umtreibt, nicht nur im privaten, auch in den beiden übrigen Lagern der deutschen Kreditwirtschaft, zeigen die weiteren Vorträge von Spitzenvertretern der Branche am Dienstag und Mittwoch. Am ersten Tag wird Joachim Schmalzl, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), erläutern, wie die öffentlich-rechtlichen Institute “Kundennähe im digitalen Zeitalter” handhaben. Danach wird Andreas Martin, Vorstandsmitglied im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), “die digitale Mobilisierung” in der genossenschaftlichen Finanzgruppe darstellen. Die Perspektive der Primärinstitute auf die Digitalisierung wird Eva Wunsch-Weber, Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Volksbank, des sechstgrößten Primärinstituts, beisteuern. Robert Restani, Vorstandschef der Frankfurter Sparkasse, wird erläutern, wie sich die viertgrößte Sparkasse “fit für die Zukunft macht”. Am zweiten Tag werden stärker Fintechs zu Wort kommen. Referieren werden mit Schalk Nolte, Robin Buschmann und Raffael Johnen die Chefs des Authentifikationsdienstleisters Entersekt sowie der Kreditplattformen Giromatch und Auxmoney.