Investorentag

DWS sucht Nähe und Distanz zur Deutschen Bank

Die DWS will unabhängig von der Deutschen Bank agieren und sucht doch ihre Nähe. Das Verhältnis zur Mehrheitseigentümerin wird daher Streitpunkt auf dem Investorentag am Mittwoch sein.

DWS sucht Nähe und Distanz zur Deutschen Bank

jsc

Mittwoch, 7.12.:

Die Nähe zur Deutschen Bank ist für die börsennotierte Fondstochter DWS Fluch und Segen zugleich. Einerseits macht der Mehrheitsanteil von 79,5% der Deutschen Bank die Aktie unattraktiv. Denn die Aktionäre haben neben der Konzernmutter wenig Einfluss und können größere Aktienpakete wegen des geringen Streubesitzes womöglich nicht immer reibungslos handeln. Andererseits erlaubt die Deutsche Bank auch einen Zugang zu Kunden und Anlageklassen. Der im Juni angetretene DWS-Chef Stefan Hoops, selbst ein ehemaliger Manager der Deutschen Bank, wird also auf dem Investorentag der Fondsgesellschaft am Mittwoch nach dialektischer Manier die Vorteile von Nähe und von Distanz beschreiben.

Bereits kurz nach Amtsantritt ließ er Analysten wissen, dass er im Konzern der Deutschen Bank stärker mit der Unternehmensbank und der Investmentbank kooperieren wolle. Hoops zielt dabei auf neue Kunden und Anlageklassen. Zugleich beteuert er, die Unabhängigkeit der DWS energisch zu verfolgen, etwa mit Blick auf IT und Integration. Zuletzt sickerte über die Nachrichtenagentur Bloomberg durch, dass Hoops auch die Rechtsform der DWS als Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) hinterfragt. Die Rechtsform erleichtert der Bank den Zugriff auf die DWS. Gut möglich, dass weniger Kapitalmarktturbulenzen, steigende Kosten und Greenwashing-Vorwürfe die Vorträge am Mittwoch beherrschen, sondern vor allem das Verhältnis von Mutter und Tochter.

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